IV. Über das Raumgitter und die Doppelbrechung des Kalomel

Einleitung. Die Berechnung der optischen Eigenschaften eines Gitters wurde bisher in einigen Fällen mit Erfolg durchgeführt). In der vorliegenden Arbeit wurde versucht, für ein möglichst einfaches und stark doppelbrechendes Gitter diese Berechnung für die verschiedenen, von der Bornschen Theorie zugelassenen Möglichkeiten zu geben. Das Kalomel wurde als Beispiel gewählt, da in ihm die Ionen isoliert sind und verhältnismäßig weit auseinander liegen, während ζ. B. im CaC03 das Ion C03 eine wesentlich kompliziertere Berechnung erfordern würde. Im ersten Teil der Arbeit wurde danach getrachtet, durch Drehdiagramme und Lauediagramme die von Mauguin und H y l l e r a a s angegebene Struktur zu überprüfen. Es wurde eine weitgehende Bestätigung ihrer Angaben gefunden. Im zweiten Teil wurde unter Zugrundelegung dieser Atomanordnung die Doppelbrechung berechnet. Es zeigt sich, daß man durch geeignete Wahl der Zahl der Dispersionselektronen sowohl die Doppelbrechung als auch die Dispersion in dem bisher gemessenen Gebiet befriedigend wiedergeben kann.