Verteilte Wissensorganisation mit Semantischen Räumen (Distributed Knowledge Organization with Semantic Spaces)

Zusammenfassung Der Begriff Wissensgesellschaft verdeutlicht die enorme Bedeutung, die der Erzeugung, Nutzung und Pflege von Wissensbeständen heute zukommt. In Bezug auf den Wissensbegriff hat sich mittlerweile die Einsicht durchgesetzt, dass Wissen weitgehend sozial eingebettet ist. Dies gilt insbesondere auch für die Strukturierung von Wissen. Neben der lexikografischen Erschließung über Stichworte oder Metadaten kommt der grafischen Strukturierung bei der netzgestützten Wissensorganisation eine besondere Bedeutung zu. Der Beitrag gibt zunächst einen Überblick über Methoden zur grafischen Strukturierung von Wissen. In einem nächsten Schritt werden dann Techniken zur räumlichen Strukturierung kooperativer virtueller Wissensräume vorgestellt. Als wesentlich erweisen sich dabei die gewählte Form der Persistenz, die Unterstützung sowohl synchroner als auch asynchroner Arbeitsprozesse und Mechanismen der gegenseitigen Wahrnehmung. Des Weiteren sind Übergänge zwischen individuellen und kooperativen Arbeitsphasen sowie Möglichkeiten zur Selbstorganisation von zentraler Bedeutung. Mit Hilfe dieser Techniken ist es sowohl möglich, Wissensrepräsentationen aufzubauen und zur Verfügung zu stellen als auch Diskursprozesse zu strukturieren. Beide Möglichkeiten mit ihren neuen didaktischen Möglichkeiten werden anhand praktischer Beispiele in der universitären Ausbildung vorgestellt.