Anwendung einer integrierten Methode zur Entwicklung modularer Produktfamilien

Die letzten Jahrzehnte wurden durch den Megatrend der Globalisierung wesentlich gepragt. Heute ist es daher moglich, weltweite Markte zu erschliesen, aber auch erforderlich, in einem verscharften Wettbewerb zu bestehen. Um in diesem Umfeld Erfolg zu haben, mussen neu entwickelte Produktfamilien heute einer Reihe von Anforderungen gerecht werden: Der Vertrieb fordert individuell konfigurierbare Produkte, die dennoch eine geringe Komplexitat aufweisen. Produktion und Logistik fordern kommunale Bauteile und Werkstoffe. Kunden wunschen sich letztlich die Erfullung ihrer Wunsche, einen geringen Preis und eine intuitive Bedienung des Produkts. Um solchen, teilweise widerspruchlichen, Anforderungen gerecht zu werden, ist eine modulare Strukturierung von Produktfamilien unerlasslich. Die Module ermoglichen es, eine grose externe Vielfalt auf Basis einer geringen internen Vielfalt anzubieten. Zur Entwicklung modularer Produktfamilien wurde am Institut PKT der TU Hamburg-Harburg eine integrierte Methode entwickelt. Ziel des Beitrags ist es, ein Vorgehen zum Transfer der Methode in die industrielle Praxis aufzuzeigen sowie die Erfahrungen aus der Anwendung dieses Vorgehens zu vermitteln und die daraus resultierenden Forschungspotentiale aufzuzeigen. Im Folgenden werden hierzu die grundlegende Idee der integrierten Methode zur Entwicklung modularer Produktfamilien und der aktuelle Stand der Entwicklung der Methode beschrieben. Anschliesend wird ein Vorgehen zum Transfer der Methode in die industrielle Praxis am Beispiel seiner ersten Anwendung aufgezeigt. Abschliesend werden die Ergebnisse und die Erfahrungen aus der ersten industriellen Anwendung diskutiert und daraus neue Forschungspotentiale abgeleitet.