Cybernetic Ontology and Transjunctional Operations
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Dieser Aufsatz stellt einige Gedanken zu einer Ontologie der Kybernetik vor. Es gibt eine sehr einfache Übersetzung des Begriffs "Ontologie". Es ist die Theorie von ′′Was es gibt′′ (Quine). Aber wenn dies der Fall ist, erwartet man zu Recht, dass die Disziplin eine Reihe von Aussagen über "alles" darstellt. Dies ist nur eine weitere Möglichkeit zu sagen, dass die Ontologie uns so allgemeine und grundlegende Konzepte liefert, dass alle Aspekte des Seins oder der Realität abgedeckt werden. Somit finden alle wissenschaftlichen Disziplinen ihre Leitsätze und Handlungsmaximen in der Ontologie begründet und durch sie legitimiert. Die Ontologie entscheidet, ob unsere logischen Systeme leere Spiele mit Symbolen oder formale Beschreibungen dessen sind, was "wirklich" ist. Die folgende Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass unsere gegenwärtige (klassische) Ontologie nicht "alles" abdeckt. Sie schließt bestimmte Phänomene des Seins von der wissenschaftlichen Untersuchung aus und erklärt sie für irrational oder metaphysisch. Die ontologische Situation der Kybernetik ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass gerade der Aspekt des Seins, den die ontologische Tradition von der wissenschaftlichen Behandlung ausschließt, der thematische Kern und Mittelpunkt dieser neuen Disziplin ist. Da es unmöglich ist, die Existenz neuer Methoden und positiver Ergebnisse der kybernetischen Forschung zu leugnen, bleibt uns nichts anderes übrig, als ein neues System der Ontologie zusammen mit einer entsprechenden Theorie der Logik zu entwickeln. Die logischen Methoden, die in der Kybernetik faute de mieux [vgo: in Ermangelung eines Besseren] verwendet werden, gehören zur alten ontologischen Tradition und sind nicht mächtig genug, um die neuen Aspekte der Realität zu analysieren, die aus einer Theorie der Automaten hervorgehen. Der erste Teil dieses Aufsatzes beschäftigt sich mit der klassischen Ontologie. Der zweite Teil ist einigen Perspektiven einer transklassischen Ontologie gewidmet. In den Abschnitten drei und vier wird versucht, eine neue Theorie der Logik zu entwickeln, die den Anforderungen der Kybernetik besser gerecht wird als die beiden oder viele der derzeit verwendeten Systeme. In den ersten beiden Abschnitten dominiert der philosophische Standpunkt. In den letzten beiden werden technische Probleme der Logik hervorgehoben. Citation Information / How to cite Published originally in: Self-Organizing Systems, M. C. Yovits, G. T. Jacobi G. D. Goldstein (eds.), Washington D. C. (Spartan Books) 1962, 313-392 Reprinted in: "Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik", Vol.1, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1976, p. 249-328. suggested citation / Zitiervorschlag: Gotthard Günther, Cybernetic Ontology and Transjunctional Operations, in: www.vordenker.de – Deutsche Übersetzung (Sommer Edition 2018, J. Paul, Hg.) – URL: http://www.vordenker.de/ggphilosophy/gg_cyb_ontology_en-ger.pdf ISSN 1619-9324