»Wissen um Gott« bei Hosea als Urform von Theologie

Wer „Theologie" in die Sprache des Alten Testaments übersetzen wollte, müßte Q^n ^N sagen. Was aber im Alten Testament damit gemeint ist, erfahren wir zuerst und am gründlichsten bei Hosea. Die Wortverbindung kommt bei ihm zweimal vor. In 4,1 lautet die Generalanklage an der Spitze einer langen Kette von Scheltund Drohworten: Keine Beständigkeit, keine Bundestreue, keine C ' ñ b s gibts im Lande. 6,6 bringt die abschließende Begründung eines Drohspruches in der Form einer prinzipiellen, lehrsatzähnlichen Aussage: Bundestreue will ich, nicht Schlachtopfer, C n b s Γ · " " . nicht Brandopfer. Beide Male steht die Wendung in Sprüchen, die die Summa von allem ziehen, was anderwärts in Einzelheiten dargelegt wird. Dabei ist immer ein l e t z t e s Wort. Mit ihm ist das Fundament des Gotteswillens aufgedeckt und so auch der Kern aller Schuld Israels bezeichnet. An drei weiteren Stellen führt Hosea Γ>~ΓΓ absolut ein, wobei offenbar die gleiche Sache der " " " Gottes gemeint ist. 4,6 nennt sie gleich zweimal im Spruch gegen die Priester: Mein Volk verstummt, weil die fehlt. Denn du hast die abgelehnt, so lehne auch ich dich als meinen Priester ab. Die letzten Ursachen des drohenden Gerichts Israels können von Hosea anscheinend nicht ohne unser Stichwort aufgespürt werden. In 10, 12 wird die Mahnrede eingeführt, mit der Jahwe einst sein geliebtes Volk an die verheißungsvolle Arbeit im Kulturlande gesetzt hat: