Geschichte und Entwicklung des Internets

Die Advanced Research Projects Agency (ARPA) Die Geschichte des Internet beginnt am 4. Oktober 1957, als die damalige Sowjetunion den ersten Satelliten Sputnik in eine Erdumlaufbahn brachte [5, 7]. Für die USA war die Tatsache, technologisch gegenüber der Sowjetunion im Hintertreffen zu sein, ein Schock. Präsident Eisenhower gründete daraufhin im Februar 1958 die dem Verteidigungsministerium unterstellte Advanced Research Projects Agency (ARPA), deren Ziel es war, die angewandte Forschung in akademischen und universitären Einrichtungen besser zu koordinieren und auch finanziell besser zu unterstützen. 1962 wurde der Physiologie-Professor Joseph Licklider zum Direktor des Information Processing Techniques Office (IPTO) der ARPA berufen. Dieser hatte die Vision, dass Computer von menschlichen Benutzern interaktiv zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen verwendet werden. Damals gab es noch keine persönlichen Computer, sondern einige wenige von Rechenzentren betriebene Großcomputer, welche einen Auftrag nach dem anderen verarbeiteten. Die Reaktionszeiten waren lang, die Interaktion mit dem Computer basierte auf Terminals, welche aus einer Eingabe(Tastatur, später auch Maus) und einer Ausgabeeinheit (Bildschirm) bestanden. Die Terminals waren über spezielle Terminalleitungen an die Computer angeschlossen. Das Konzept des Time-Sharing sollte mehreren Anwendern die gemeinsame Benutzung eines Computers ermöglichen, um interaktiv und damit mit kurzen Reaktionszeiten mit diesem zu arbeiten. Die Rechenzeit eines Computers wird dabei so aufgeteilt, dass jeder Prozess oder jeder Benutzer den Eindruck gewinnt, dass das entsprechende Programm Fortschritte erzielt. Der ARPA-Mitarbeiter Bob Taylor hatte nun drei Terminals auf seinem Schreibtisch stehen, die jeweils mit einem einzelnen Großcomputer verbunden waren. Taylor suchte nach Möglichkeiten, um von einem Terminal aus auf die geografisch verteilten Großcomputer zuzugreifen. Er entwickelte 1966 die Idee, die an den verschiedenen Universitäten stehenden Computer miteinander zu einem Computernetz zu verbinden und das Einloggen von einem auf den nächsten Computer zu ermöglichen. Durch den damit erreichten entfernten Ressourcenzugriff erhoffte man sich auch eine effizientere Ressourcennutzung, da die Beschaffung und der Betrieb der damals sehr teuren Computer auf einige wenige Standorte beschränkt werden sollte. Der erste Ansatz, alle Computer direkt miteinander zu verbinden, wurde aber schnell verworfen, da diese Lösung für eine große Anzahl von Computern nicht skalierte. Der Aufwand, d. h. die Anzahl der erforderlichen Leitungen, ist proportional zu N2, mit N = Anzahl der zu verbindenden Computer. Wesley Clark schlug daher 1967 eine Lösung vor, die darin bestand, die zur Kommunikation erforderlichen Aufgaben vom Computer auf ein spezielles Gerät – einen sogenannten Interface Message Processor (IMP) – auszulagern und die Computer über ein Netz von IMPs miteinander zu verbinden. Es blieb zunächst aber noch offen,