Vorlesungsaufzeichnungen Anwendungen, Erfahrungen und Forschungsperspektiven. Beobachtungen vom GI-Workshop eLectures 2009
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Vorlesungsund Vortragsaufzeichnungen (Lauer und Trahasch, 2005) haben sich in den vergangenen Jahren zu einer etablierten und weit verbreiteten Methode zu Erstellung von eLearning-Inhalten entwickelt. Das Lehren und Lernen auf Basis von Videoaufzeichnungen reicht jedoch viel weiter zurück. Beispielsweise wurde in den USA bereits Ende der 50er Jahre unter dem Schlagwort „Home Learning“ der Versuch unternommen, Schülern Wissen durch via Fernsehen ausgestrahlte Lehrsendungen zu vermitteln (vgl. auch Sendungen wie „Telekolleg“ im deutschsprachigen Raum). Ende der 90er Jahre wurden dann an zahlreichen Universitäten Projekte gestartet, um Methoden und Werkzeuge für eine komfortable Erstellung von Lehrmaterialien (im folgenden eLectures genannt) durch meist (teil-)automatisierte synchrone Aufzeichnung von Vorlesungsfolien, zugehörigen Annotationen sowie Sprache und Videobild des Dozenten zu erforschen und zu entwickeln. Mittlerweile sind die Ergebnisse vieler dieser Forschungsprojekte in Produkte eingeflossen, deren Nutzung im täglichen Lehrbetrieb weit verbreitet ist und sich in manchen Bereichen teilweise sogar als fester Bestandteil der Lehre etabliert hat. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Beispielsweise können mit Vorlesungsaufzeichnungen eLearning-Inhalte im Unterschied zu Web-Based-Trainings schnell und kostengünstig produziert werden. Es hat sich auch gezeigt, dass Vortragsaufzeichnungen von den Studierenden akzeptiert und mitunter sogar gefordert werden, da die heutige Generation der Studierenden audiovisuelle Medien viel selbstverständlicher nutzt und als gleichwertige Informationsquelle zu traditionellen Medien (Textbücher, etc.) akzeptiert hat. Trends wie Podcasting und Initiativen wie iTunes U von Apple haben das Interesse an Möglichkeiten zur Aufzeichnungen von Vorträgen und der Produktion von Podcasts weiter gesteigert. Aufgrund dieser Entwicklung scheint es auf den ersten Blick verwunderlich, dass der Arbeitskreis „Vortragsaufzeichnung und eLectures“ der Fachgruppe eLearning der Gesellschaft für Informatik (GI) auf der gemeinsamen Pre-Konferenz der diesjährigen DeLFIund GMWTagungen einen weiteren Workshop zum Thema Vorlesungsaufzeichnungen veranstaltet hat, der sich insbesondere mit aktuellen Forschungsthemen und -perspektiven beschäftigen sollte. Der große Andrang (mit über 40 Teilnehmern war dies eine der bestbesuchten Veranstaltungen der Pre-Konferenz) sowie Anwendungsund Erfahrungsberichte aus der täglichen Praxis belegen jedoch eindrucksvoll, dass dieses Forschungsfeld mitnichten erschöpfend behandelt ist, sondern sich vielmehr durch den routinemäßigen Einsatz sowie die oben bereits angedeuteten technologischen Weiterentwicklungen und Trends eine ganze Reihe weiterer Forschungsfragen und Herausforderungen ergeben. Die Beiträge sowie Diskussionen auf dem diesjährigen Workshop zeigen, dass sich die Themen von den ursprünglichen Fragestellungen nach den technischen Anforderungen einer Plattform für Vorlesungsaufzeichnung und dem Sinn von eLectures wegbewegen hin zu angrenzenden Forschungsbereichen wie Multimedia, Information-Retrieval, Semantik Web, Mensch-Computer-Schnittstelle und didaktischen Aspekten und Szenarien eines effizienten Einsatzes in der Lehre. Im Folgenden illustrieren wir anhand der im Workshop behandelten Beiträge derartige Trends und aktuelle Forschungsthemen im Zusammenhang mit eLectures. Bezüglich der zitierten Artikel sei auf die Workshop-Proceedings verwiesen (Trahasch et al. 2009).
[1] Christoph Rensing,et al. Einführung zur Themensektion „eLectures“ , 2005, i-com.
[2] Tobias Lauer,et al. Begriffsbesprechung: Vorlesungsaufzeichnung , 2005, i-com.