Micro-climatic determination of vegetation patterns along topographical, altitudinal, and oceanic-continental gradients in the high mountains of Norway

Zusammenfassung: Mikroklimatische Steuerung von Vegetationsmustern entlang topographischer, höhenwärtiger und ozeanisch-kontinentaler Gradienten im norwegischen Hochgebirge. Allgemeine Annahmen hinsichtlich der umweltbedingten Steuerung der norwegischen Hochgebirgsvegetation werden vor dem Hintergrund neuer Ergebnisse eines landschaftsökologischen Langzeitprojekts hinterfragt. Einige der geläufigen Erklärungsversuche erweisen sich als unzureichend und werden unter Berücksichtigung verschiedener geographischer Dimensionen überarbeitet: a) Die kleinräumige Reliefdifferenzierung wird innerhalb von zwei Kausalketten für die Steuerung der Vegetation verantwortlich gemacht. 1. Exponierter Standort – geringmächtige Schneebedeckung – starke vorherrschende Winde – erhöhte Verdunstung – Mangel an verfügbarer Bodenfeuchte – Dürrestress – kalte Winter aber lange Vegetationsperiode; und 2. Leelage – mächtige Schneebedeckung – Schutz vor Wind und niedrigen Temperaturen – ausreichende Wasserversorgung aber kurze Vegetationsperiode. Quantifizierungen von Bodenfeuchte und Mikroklima belegen, dass Wassermangel selbst unter extremsten Bedingungen zu keiner Zeit auftritt. Stattdessen zeigen sich komplexe raum-zeitliche Temperaturgradienten als übergeordnete Einflussgrößen. b) Der Höhenstufenwandel wird im Allgemeinen durch die höhenwärtige Abnahme der Temperaturen bei gleichzeitiger Zunahme der Niederschläge erklärt. Dabei werden höhere Lagen grundsätzlich mit extremeren Lebensbedingungen assoziiert. Ganzjährige mikroklimatische Untersuchungen zeigen, dass höhere Niederschläge in größerer Meereshöhe mit einer früheren und mächtigeren Schneedecke gekoppelt sind und die niedrigsten Temperaturen zur Zeit winterlicher Inversionswetterlagen in den tieferen Lagen am stärksten wirken; hier ist die Schneedecke am geringsten und die Gefahr der Frostschädigung in Oberflächennähe am bedeutendsten. c) Der ozeanischkontinentale Wandel wird mit einer charakteristischen übergeordneten Vegetationsdifferenzierung verknüpft. Der Westen der Skanden erhält bei gemäßigten Temperaturen höchste Niederschlagssummen, die mit deutlich feuchteren Verhältnissen gegenüber dem trocken-warmen Osten charakteristisch ozeanisch-kontinentale Vegetationsunterschiede bedingen sollen. Es zeigt sich, dass einzelne Pflanzenarten eine statistische Bindung an die Klimaregionen aufweisen, jedoch unter vergleichbaren Standortbedingungen gleiche Vegetationstypen ausgeprägt sind. Trotz großer Feuchteunterschiede sind Flechtenvegetationstypen entlang des West-Ost-Gradienten mit ähnlicher Artenzusammensetzung verknüpft. Die Ähnlichkeit der Umweltbedingungen wird als Grund für fehlende Vegetationsunterschiede herausgestellt.

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