Bemessungsvorschlag für Holz/Beton‐Verbundbalken unter Beachtung abgestufter Verbindungsmittelabstände

Die Abstande der Verbindungsmittel von Holz/Beton-Verbundbalken werden i. allg. vorrangig aus Kostengrunden entsprechend dem Querkraftverlauf abgestuft. Das Tragvermogen gemas Bemessungsgrundlagen nach DIN 1052 bzw. EC 5 mit linear ermittelten Schnittgrosen (Naherungsverfahren/γ-Verfahren) wird gegenuber Balken ohne die o. g. Abstufung deutlich reduziert. Da das tatsachliche Last-Verformungsverhalten jedoch deutliche Nichtlinearitaten aufweist und die Verbundsteifigkeit hinsichtlich des Tragvermogens nur einen geringen Einflus besitzt, wird in diesem Beitrag der Einflus der Abstufung der Verbindungsmittelabstande auf das Tragverhalten von Verbundbalken mittels nichtlinearer FE-Analysen untersucht. Im Ergebnis ist festzustellen, das der Sicherheitsabstand zwischen Gebrauchslast gemas E DIN 1052 und Versagenslastniveau mit zunehmendem Abstufungsgrad zunimmt, weil das tatsachliche Tragvermogen weniger – als durch das derzeitige Bemessungsmodell unterstellt – reduziert wird. Somit weisen also die Systeme, deren Verbinderabstande mehrmals abgestuft sind, den grosten Sicherheitsabstand auf, konnten also noch wirtschaftlicher bemessen werden. Deshalb wird im Ergebnis der Untersuchungen ein neuer Bemessungsvorschlag unterbreitet und verifiziert, der die Nichtlinearitaten berucksichtigt, einen gleichmasigen Sicherheitsabstand zum Versagenslastniveau gewahrleistet und eine deutlich wirtschaftlichere Bemessung erlaubt.