Electrocorticograms in man: Effect of voluntary movement upon the electrical activity of the precentral gyrus

Charakteristische normale Formen der elektrischen Hirntätigkeit bei direkter Ableitung von der freigelegten menschlichen Hirnrinde werden beschrieben. Das Gebiet maximalerα-Aktivität beginnt in der unmittelbar hinter der Postzentralwindung gelegenen Hirnrinde und dehnt sich über den ganzen Parietallappen, den hinteren Temporallappen und zum mindesten einen Teil des Occipitallappens aus. Einα-Rhythmus niederer Amplitude erscheint bei manchen Personen auch in der vorderen Frontalregion.Die sensomotorischen Regionen sind durch rasche Frequenzen charakterisiert. Die Präzentralwindung zeigt einen reinen 25/sec-β-Rhythmus, der die Lokalisation dieser Windung schon vor der Bestätigung durch elektrische Reize erlaubt. Willkürbewegungen blockieren den präzentralen β-Rhythmus in ganz ähnlicher Weise, wie der occipitaleα-Rhythmus durch optische Reize und Aufmerksamkeit blockiert wird. Eine solche Blockierung der präzentralenβ-Wellen entsteht jedoch nur bei Beginn einer Bewegung oder bei willkürlicher Beendigung einer bestimmten Haltung des Patienten. Die Blockierung hält nicht während einer dauernden Kontraktion, etwa beim Faustschluß weiter an, sondern entstehtlediglich bei Beginn und Beendigung des motorischen Aktes. Langdauernde Blockierung tritt nur bei fortgesetzten Bewegungen auf, die dauernde Aufmerksamkeit verlangen.Die Blockierung findet sich auch bei Vorbereitung der Bewegung und „Bewegungsbereitschaft“ schon bevor die wirkliche Bewegung beginnt. Diese Beobachtungen passen zu der Annahme, daß die Präzentralwindung von Erregungsimpulsen zu Beginn und Ende willkürlicher Haltungen erreicht wird.