Was sind eigentlich Kollokationen

Der Vortrag geht aus von den Formulierungsnoten des Lerners von Deutsch als Fremdsprache. Er zeigt, dass der Duden 2 (Stilduden) dazu ein unzureichendes Hilfsmittel ist, im Gegensatz zum englischen Oxford Dictionary of Collocations (2002), dessen deutsches Pendant ein Desiderat bleibt. Zur besseren Klarung des Kollokationsbegriffs wird ihm der Idiom-Begriff gegenubergestellt und dessen Lexikographie untersucht (Duden 11). Zwischen Kollokation und Idiom stehen die Teilidiome. Es wird gezeigt, dass Vergleichsidiome, feste Attribuierungen und ungewohnliche Konstruktionen des Typs Bauklotze staunen Kollokationen sind, auch wenn sie von der normalen Kollokationssyntax abweichen. Auch Wortzusammensetzungen konnen Kollokationsstruktur haben. Kollokationen konnen Tripelstrukturen bilden. Der Lerner von DaF tut gut daran, Duden 2 und Duden 11 personlich zu erganzen. Irritierend ist die Konkurrenz im derzeitigen wissenschaftlichen Diskurs von zwei ganz verschiedenen Kollokationsbegriffen, die miteinander im Krieg liegen. Der Vortrag macht ein Friedensangebot.