[The finale of the 60th decade of the Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie].

Der 60. Jahrgang der Zeitschrift fur Psychosomatische Medizin und Psychotherapie prasentiert unserer Leserschaft sowohl aus dem Bereich der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen als auch der stationar Arbeitenden sowie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern interessante Arbeiten. So widmen sich Michal et al. (2014) dem wichtigen Thema der Pravention, da Patienten mit psychischen Erkrankungen uberzufallig haufig einen ungesunden Lebensstil pflegen. Besonders interessant ist, dass die Autoren nicht nur die Risikofaktoren wie Rauchen, schlechte Ernahrung und korperliche Inaktivitat als „Verhaltensstorungen“ herausarbeiten, sondern betonen, dass sie Ausdruck einer starkeren strukturellen Beeintrachtigung im Sinne der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-2; 2014) sein konnen und insofern im Fokus einer strukturbezogenen psychodynamischen Psychotherapie stehen konnen. Zwei Arbeiten beschaftigen sich mit Lebenssituationen, in denen primare Pravention keine Rolle mehr spielt. Blawath et al. (2014) arbeiten in ihrem Beitrag heraus, dass Krebspatienten bis zu einer mittleren Auspragung eine Haltung, die als „Achtsamkeit“ beschrieben wird, hinsichtlich einer moglichen Komorbiditat depressiver Storungen wahrend ihrer Krebserkrankung profitieren. Bedeutsam ist, dass eine zu hohe Achtsamkeit allerdings die Lebensqualitat von Krebspatienten durch das Auftreten vermehrter depressiver Symptome abzusenken scheint. – Kohler et al. (2014) fassen in einer von der Deutschen Krebshilfe geforderten Studie in ihrem Beitrag zu den „Einstellungen zur Sterbehilfe“ ein hochaktuelles, (gesundheits-)politisch heises Eisen an, indem sie Menschen befragt haben, die einen an unheilbarem Krebs erkrankten Angehorigen zuhause gepflegt oder begleitet haben. Dabei ist die Einstellung zur aktiven Sterbehilfe offensichtlich auch durch das psychische Befinden gepragt. Patienten mit somatoformen Storungen werden in der Diskussion uber die Versorgungsstrukturen von Patienten mit psychischen Erkrankungen leider immer noch viel zu oft als die „leichter erkrankten“ diskriminiert. Bockle et al. (2014) weisen in einer Studie, die Allgemeinmediziner online befragt hat, nach, dass die Behandlung von Patienten mit somatoformen Storungen insgesamt belastender eingeschatzt wird als die Behandlung „durchschnittlicher Patienten“, wobei Arzte mit Kompetenzen in Psychosomatischer Grundversorgung insgesamt besser mit dieser Patientengruppe zurechtzukommen scheinen. Dies spricht dafur, die Psychosomatische Grundversorgung entsprechend dem Vier-Ebenen-Modell arztlicher Psychotherapie (Heuft et al.