Langzeitmessungen an einer Eisenbahnbruecke / Long-term measurements on a railway bridge

Der Beitrag behandelt ausgewaehlte Arbeiten des nationalen oesterreichischen Forschungsprojekts RelaS ("Reliability" Zuverlaessigkeit von Strukturen), das durch die oesterreichische Forschungsfoerderungsgesellschaft FFG gefoerdert wird. Im Mittelpunkt des Berichts steht die Beurteilung der Zustandsueberwachung von Bauwerken mittels Monitoring, also der messwertgebundenen Untersuchungen an einem bestehenden Bauwerk. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurden zahlreiche Versuche an Bruecken durchgefuehrt. Der Bericht geht jedoch nur auf ein ausgewaehltes Brueckentragwerk der Oesterreichischen Bundesbahnen, der Stahlbetonbruecke Zeiselmauer in Niederoesterreich ein, bei der Langzeitmessungen durchgefuehrt wurden. Gemessen wurden dabei: Temperatur, statische und dynamische Durchbiegungen, maximale Beschleunigung infolge Zugueberfahrt, Eigenfrequenzen des Tragwerks und Daempfungskoeffizienten. Zusaetzlich zur messtechnischen Untersuchung wurde die Bruecke durch ein Finite-Element-Modell anhand der Messergebnisse abgebildet, das fuer weitere Parameterstudien genutzt wurde. Anhand der Forschungsergebnisse wird im Bericht festgestellt, dass mit einem vertretbaren Aufwand durch globale Verfahren, zu denen auch das Monitoring gehoert, eine Frueherkennung von Schaeden nicht gewaehrleistet ist. Messwertgebundene Untersuchungen eignen sich aber zur Beobachtung bekannter Probleme und Schaeden sowie deren Veraenderung ueber die Zeit. Regelmaessig durchgefuehrte Brueckenpruefungen koennen daher nicht durch das Monitoring ersetzt werden. Messwerte aus dem Monitoring koennen aber den Brueckenpruefer bei seiner Arbeit unterstuetzen. Durch Monitoring lassen sich Schaeden erst dann erkennen, wenn sie schon ein betraechtliches Mass erreicht haben. Hingegen werden durch konventionelle Brueckenpruefungen schon geringe Schaeden in ihrer Entstehungsphase festgestellt, sodass rechtzeitig gehandelt werden kann. ABSTRACT IN ENGLISH: During the last decades possibilities in terms of structural monitoring methods have been continuously developed. Several applications of different systems and approaches have shown a constant trend towards support of conventional visual inspection using objective measurement data. The focus is on monitoring and surveillance of bridges which represent exceptionally sensible engineering structures. Knowledge gained from long-standing activities of the authors in the area of bridge monitoring as well as the results from long term measurements on a railway bridge in Austria are represented in this paper. (A)