Nachhaltiges Wirtschaften in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ansätze organisationaler Such- und Lernprozesse

Im Diskurs um das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung und seine Umsetzung in Form eines nachhaltigen Wirtschaftens herrscht noch immer die Uberzeugung vor, dass die Realisierung der damit verbundenen Ziele und die Einfuhrung der dazu erforderlichen Instrumente und Prozesse vornehmlich uber das klassische Managementschema des „top down” gelingen konnen: „Von oben” werden gesellschaftliche Ziele und Handlungsanweisungen entwickelt, die dann von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren, wie beispielsweise Unternehmen, in ihren jeweiligen Handlungsrahmen integriert und umgesetzt werden mussten. Als empirische Zwischenbilanz kann man heute festhalten: Diese Art der Durchsetzung gesellschaftlicher Ziele ist zehn Jahre nach Rio weitgehend steckengeblieben. Auch die Bemuhung neuer Governance-Ansatze und institutioneller Innovationen (vgl. Minsch u.a. 1996; Voss u.a. 2001), zum Beispiel durch Einbeziehung verschiedener gesellschaftlicher Akteure in Nachhaltigkeitsprozesse, konnte daran bislang nichts andern. Detaillierte Konkretisierungen und Operationalisierungen des Leitbilds sowie steuerungsoptimistische Entwurfe fur das passende institutionelle Design fuhren primar zu noch differenzierteren Ziel- und Anforderungskatalogen, die sich dann wiederum als kaum anschlussfahig an die diversen Handlungs- und Praxisfelder erweisen (siehe auch Schwarz in diesem Band).