Beiträge zur Physiologie der willkürlichen Bewegung
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ZusammenfassungEs wird mit Hilfe der Aktionsströme untersucht, wie sich die Tätigkeit der Agonisten und Antagonisten bei einzelnen Beuge- und Streckbewegungen mit steigender Bewegungsgeschwindigkeit und unter dem Einflüsse verschieden starker absichtlicher Versteifung des Gelenkes ändert.Beilockeren Bewegungen besteht ein streng reziprokes Verhalten zwischen der Tätigkeit des Agonisten und derjenigen des Antagonisten entweder so, daß der Antagonist vor Beginn der Bewegung erschlafft, oder so, daß Agonist und Antagonist während der Bewegung periodisch alternierend tätig sind. Reziproke Innervation der Antagonisten (H. E. Hering) und Mitwirkung der Antagonisten bei der Ausführung willkürlicher Bewegungen (Duchenne, Rieger u. a.) sind mithin gut vereinbar.Bei absichtlichversteiften Bewegungen sind Agonist und Antagonist infolge des Versteifungsimpulses überwiegend in gleichzeitiger, voneinander unabhängiger Tätigkeit.Es wird versucht, die verschiedenen Formen willkürlicher Einzelbewegungen auf die sie veranlassenden Kräfte zurückzuführen und besonders festzustellen, wieweit neben den aktiven muskulären Kräften noch passive, wie Trägheits- und Elastizitätskräfte eine Rolle spielen. Es ergibt sich, daß dies in weitgehendem Maße der Fall ist. So wirken aktives Eingreifen des Antagonisten und Elastizitätskräfte zusammen, um die Bewegung abzubremsen, und auch der Rückschlag und die wellenförmigen Nachschwankungen schneller Bewegungen sind teils durch das periodische Alternieren der Muskeltätigkeiten bedingt, teils durch Elastizitätsschwingungen, welche durch die Bewegung ausgelöst werden.Neigung zu periodisch alternierender Tätigkeit und Mitwirken von Elastizitätsschwingungen sind zwei Eigenheiten unseres Bewegungsapparates, die bei der Ausführung isolierter Einzelbewegungen unterdrückt werden müssen, daher die vielfachen Inkoordinationen derartiger Bewegungen. Bei willkürlichen Hin- und Herbewegungen können sie dagegen voll ausgenutzt werden. Diese und nicht die Einzelbewegungen sind daher als die unserem Bewegungsapparat angepaßte, natürliche Bewegungsart anzusehen.