Besitz und Besitzer in der Sprachentwicklung von deutschen und italienischen Kindern
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Anhand der Entwicklung der Besitzkonstruktionen wird in dieser Arbeit die Entwicklung der pronominalen Personenreferenz in zwei Zielsprachen, Deutsch und Italienisch, nachvollzogen. Wenn anwesende Personen die Besitzer eines beschriebenen Gegenstandes sind, mussen diese Personen pronominal benannt werden. Dreizehn Kinder, sieben deutsch- und sechs italienischsprachige, werden alle zwei Wochen in der hauslichen Umgebung aufgesucht. Dort betrachten sie gemeinsam mit der Mutter Fotografien von Gegenstanden, die ihnen selbst, der Mutter oder dem Vater gehoren. Die Mutter stellt die Standardfragen 'Was ist das?' bzw. 'Che cos’e?' und 'Wem gehort das?' bzw. 'Di chi e?'. Der Vater ist in der Untersuchungssituation nicht anwesend. Die Auswertung der Daten lasst Ruckschlusse auf die Wirkung unterschiedlicher Faktoren auf den Verlauf des Spracherwerbs zu. Neben dem Einfluss der Struktur der Zielsprache auf die sprachliche Form der Kindesauserungen gibt es universelle Vorgange im Spracherwerb, die sowohl bei deutschen als auch bei italienischen Kindern erscheinen. Der Erwerb der pronominalen Besitzkonstruktionen erfolgt bereichssprezifsch, d.h. zunachst nur fur die eigenen Person als Possessor. Schlieslich wird deutlich, dass individuelle Strategien und Entwicklungsfortschritte ein wichtiges Merkmal des Spracherwerbs sind. Aus dem Zusammenwirken der Faktoren wird ein kognitiv-funktionales Modell der Sprachentwicklung entwickelt, in dem die aktive Auseinandersetzung des Kindes mit der sprachlichen Umwelt und die Wirkung kognitiver Konzepte auf den Verlauf des Spracherwerbs im Mittelpunkt stehen.