Die Behandlung von Qualitätsanforderungen ist ein zentrales Thema bei der Entwicklung von Software-Systemen. Aufgrund der Komplexität und Vielschichtigkeit der Thematik „Software-Qualität“, stellt bereits die geeignete Formulierung dieser Anforderungen eine Herausforderung dar. Qualitätsmodelle haben sich hierbei als ein vielsprechender Ansatz zur Beherrschung der Komplexität erwiesen. Eine neue Art von Qualitätsmodellen verwendet die Aktivitäten, die auf und mit dem System ausgeführt werden, als eine explizite Dimension zur Strukturierung von Qualitätsmodellen. Dieses Papier beschreibt die Verwendung von Qualitätsmodellen dieser Art zur Erfassung, Verfeinerung und Überprüfung von Qualitätsanforderungen. 1 Qualitätsanforderungen Qualitätsanforderungen werden üblicherweise als Teil der nichtfunktionalen Anforderungen an ein System gesehen. Diese nichtfunktionalen Anforderungen beschreiben Eigenschaften eines Systems, die nicht zur primären Funktionalität gehören. Obwohl die Begrifflichkeit „nichtfunktionale Anforderungen“ teilweise umstritten ist, existieren immer Anforderungen, die zu spezifischen Qualitäten eines Systems Bezug nehmen [Gli05]. Diese Art von Anforderungen werden Qualitätsanforderungen genannt. Qualitätsanforderungen werden in der Anforderungsanalyse von Softwaresystemen oft nur unbefriedigend behandelt. Ein Hauptgrund dafür ist, dass diese Anforderungen grundsätzlich schwieriger in einer messbaren Art und Weise ausdrückbar sind, was sie wiederum schwieriger analysierbar macht [NE00]. Zugrunde liegt das Problem, dass Qualität selbst ein komplexes und vielschichtiges Konzept ist [Gar84] und deren Ausmaß oder Existenz schwierig zu analysieren ist. Dadurch wird auch die Definition von Qualitätsanforderungen eine anspruchsvolle Aufgabe. Besonders die vollständige Integration der verschiedenen Aspekte aller Stakeholder ist aufwändig und fehleranfällig. Das Problem besteht also darin, wie Qualitätsanforderungen in einer strukturierten und vollständigen Art und Weise erfasst und überprüft werden können.
[1]
Ian F. Alexander,et al.
Misuse Cases: Use Cases with Hostile Intent
,
2003,
IEEE Softw..
[2]
Bashar Nuseibeh,et al.
Requirements engineering: a roadmap
,
2000,
ICSE '00.
[3]
Christof Ebert,et al.
Dealing with nonfunctional requirements in large software systems
,
1997,
Ann. Softw. Eng..
[4]
Suzanne Robertson,et al.
Mastering the Requirements Process
,
1999
.
[5]
Thomas Olsson,et al.
Non-functional requirements in industry - three case studies adopting an experience-based NFR method
,
2005,
13th IEEE International Conference on Requirements Engineering (RE'05).
[6]
Stefan Wagner,et al.
A Comprehensive Model of Usability
,
2007,
EHCI/DS-VIS.
[7]
Jean-Francois Girard,et al.
An Activity-Based Quality Model for Maintainability
,
2007,
2007 IEEE International Conference on Software Maintenance.
[8]
Barry Boehm,et al.
Characteristics of software quality
,
1978
.
[9]
Martin Glinz,et al.
Rethinking the Notion of Non-Functional Requirements
,
2005
.