Simulation eines ABS-Systems in Kombination mit generatorischem Bremsen mittels E-Antrieben

Durch die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe ergibt sich die Moeglichkeit, diese zur Rekuperation und zur Bremsregelung in kritischen ABS-Situationen zu nutzen. Bisher wird in kritischen Fahrsituationen der E-Antrieb abgekoppelt, die Regelung wird von einem herkoemmlichen Bremssystem uebernommen. Um das Potenzial einer ABS-Bremsung mit Elektromotoren hinsichtlich Schlupfregelung, Bremswegverkuerzung und Rekuperation zu evaluieren, wurde ein Fahrzeug mit elektrischem Einzelradantrieb an der Hinterachse und konventionellem hydraulischen Bremssystem an der Vorderachse simuliert. Die E-Motoren wurden mit Hilfe von offline berechneten wirkungsgradoptimalen Bestromungskennfeldern und nachgeschalteten modellbasierten Stromreglern angesteuert, um die Motorverluste zu minimieren. In der Simulation wurde die ABS-Funktionalitaet der elektrisch gebremsten Hinterraeder einem konventionellen ABS mit hydraulisch aktuierten Reibbremsen gegenuebergestellt. In einem simulierten Bremsmanoever auf einem Untergrund mit zweifachem Reibwertsprung konnte das Potenzial der Schlupfregelung gezeigt werden. Fuer leichte Fahrzeuge mit zwei leistungsstarken E-Motoren und Geschwindigkeitsbegrenzung kann das hydraulische Bremssystem durch den Entfall der hinteren Reibbremsen vereinfacht werden. Die E-Motoren muessen dafuer ein Abbremsen der Raeder bis an die Haftschlussgrenze ermoeglichen. Sollten die Leistung der Motoren dafuer nicht ausreichen, ist eine Kombination beider Bremssysteme denkbar.