Informatik: Katastrophe oder Normalisirung?
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Werner Dostal vom angesehenen Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung in Nürnberg gibt in diesem Heft seinen neuesten Bericht zum IT-Arbeitsmarkt. Er tituliert: „Katastrophe oder Normalisierung?“ Diese Überschrift ist eigentlich passend für alle Gebiete der Informatik. Nach einer beispiellosen Gründungswelle und großen finanziellen Erfolgen in den letzten Jahren ist die Situation der Wirtschaft ziemlich genau seit dem September 2001 deutlich gedämpft. Auch für die Hochschulen ist das Bild von Bergund Talfahrt zutreffend: hatten die Hochschulen noch vor 5 Jahren deutlich zu wenig Studienanfänger zu verzeichnen, so war gerade in den letzten beiden Wintersemestern ein Studentenboom zu verzeichnen, der viele Universitätsleitungen und die Informatik-Fakultäten vor fast unlösbare Probleme gestellt hat. Inzwischen haben Lehrstuhlumwidmungen in den Universitäten, Ausbauprogramme des Bundes und der Länder, aber auch die Einrichtung von Stiftungslehrstühlen für eine gewisse Entlastung gesorgt. Mit dem Ziel, die hohe Abbrecherquote gerade bei Studenten im Vordiplom zu reduzieren, haben einige Universitäten Auswahlprüfungen, das sogenannte Eignungsfeststellungsverfahren, eingeführt. Kaum greifen all diese Maßnahmen, ist erneut ein deutlicher Rückgang der Studentenzahlen in Informatik zu beobachten. Besonders alarmierend ist vor allem in den großen Zentren, dass der Anteil an deutschen Abiturienten, die sich für ein Informatik-Studium entscheiden, beständig zurückgeht. Würde nicht der Anteil der ausländischen Studierenden steigen, würden die Absolventenzahlen weiter absinken.