Der aktive Sidestick als Bedienelement im Elektromobil

Alternativ zur konventionellen Steuerung eines Fahrzeugs mittels Lenkrad und Pedalerie, wurden in den letzten Jahrzehnten innovative Konzepte zur Steuerung mit einem Sidestick vorgestellt. Sidesticks sind joystick-ahnliche Stellteile, wie sie zum Beispiel in der Luftfahrt zum Einsatz kommen. Wahrend die mechanische Entkopplung von Stellteil und Stellelementen (wie z.B. Gaspedal und Drosselklappe) eine fahrdynamische Optimierung der Signalumsetzung ermoglicht, gehen wichtige Ruckmeldegrosen (wie z.B. Lenkradmomente) verloren. Aus diesem Grunde wurden sog. „aktive Sidesticks“ entwickelt, die eine Ruckmeldung wichtiger Parameter wie Lenkwinkel, Bahnkrummung oder Langsgeschwindigkeit aktiv am Stellteil ermoglichen. Solche aktiven Sidesticks zur Steuerung von Langs- und Querdynamik wurden bislang nur prototypisch umgesetzt (z.B. Eckstein 2001; Penka 2001). In der vorliegenden Uberblicksarbeit sollen die empirischen Ergebnisse dieser Prototypenstudien vorgestellt und zu einem Gesamtbefund zusammengefasst werden. Bei neuartigen Elektromobilen mit vier unabhangig voneinander ansteuerbaren Radern ist die mechanische Entkopplung von Bedienelement und Lenk- bzw. Antriebsaktuator systembedingt, wodurch sich ein groserer Gestaltungsspielraum fur die Mensch-Maschine-Interaktion ergibt. Auf Basis der bisherigen Befundlage wird ein Konzept vorgestellt, das den Einsatz eines aktiven Sidesticks als Mensch-Maschine-Schnittstelle in einem Elektromobil vorsieht.