Wandlungen in den Beziehungen der Mathematik zu ihren Anwendungen/ Changes in the relations between mathematics and mathematical applications
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Um gleich eine wichtige Einzelheit meines Themas vorwegzunehmen, zu erledigen und später nicht mehr zu berühren, möchte ich hervorheben, daß zwischen der Mathematik und ihren Anwendungen auch Beziehungen finanzieller und volkswirtschaftlicher Art bestehen. Ich meine damit, daß Mathematik oft eine brotlose Kunst ist, während die Anwendungen sehr lukrativ sein können. Es hat dies wohl niemand mit schöneren Worten festgestellt als Jost Biirgi (1552—1632), der Konstrukteur mathematischer Instrumente und Mitbegründer des logarithmischen Rechnens. Er benutzt die Ausdrucksweise Keplers, der die Astronomie als reine Wissenschaft das Mütterlein nannte und ihre Anwendung, nämlich die Astrologie, das Töchterlein, und er sagt dann: „Und seynd sonsten der Mathematicorum salaria so seltzam und so gering, dass die Mutter gewiszlich Hunger leyden müsste, wann die Tochter nichts erwürbe." Heute leiden gute Mathematiker zwar nicht mehr Hunger, aber ihre Entdeckungen sind immer noch nicht patentfähig.