Was braucht der neue Landarzt? – Ein Analytic Hierarchy Process (AHP)
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Zielsetzung: Angesichts des zunehmenden Arztemangels in landlichen Regionen war die Identifizierung und Bewertung ausgewahlter Angebote, mit denen attraktivere Rahmenbedingungen fur die Niederlassung von Vertragsarzten in landlichen Regionen geschaffen werden konnten, Ziel der Untersuchung. Methodik: In einer systematischen Literaturrecherche wurden potenzielle Angebote identifiziert. Dabei wurden Masnahmen aus dem GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VSTG) sowie bereits bestehende Angebote der Kassenarztlichen Vereinigungen explizit einbezogen. Die anschliesende Priorisierung der ausgewahlten Anreize erfolgte durch eine Online-Befragung mit Studierenden der Humanmedizin im Jahr 2014 mithilfe der Eigenvalue-Methode des Analytic Hierarchy Process (AHP). Ergebnisse: Insgesamt liesen sich 54 Fragebogen mit einer akzeptablen Konsistenz fur die Auswertung ermitteln. Sieben Kriterien wurden basierend auf dem AHP bewertet und konnten in einer Rangfolge nach dem Mas ihrer Beliebtheit abgebildet und interpretiert werden. Das Kriterium „Umfang des wirtschaftlichen Risikos“ mit einem Gewicht (w) von 0,251 wird von den Befragten fur eine Niederlassung im landlichen Raum am starksten priorisiert. Ebenfalls von hoher Relevanz sind Angebote wie die „Entlastung durch delegierbare Tatigkeiten“ (w = 0,145), „Finanzieller Zuschuss bei Erfullung bestimmter Voraussetzungen“ (w = 0,136), die „Regelung der Teilnahme am Bereitschafts-/Notdienst“ (w = 0,136) sowie die „Unterstutzung durch die Kommune zur Integration in die Region“ (w = 0,136). Das Kriterium „Mindestdauer der Niederlassung“ , nach der ein anschliesender Wechsel in ein Wunschgebiet oder einen -sektor garantiert wird, ist von geringerer Bedeutung (w = 0,107). Den letzten Rang belegt das Kriterium „Forderung von Arztenetzen durch die KV“ (w = 0,088). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, was zukunftige Landarzte brauchen. Insbesondere gemeinschaftlich ausgerichtete Praxiskonzepte, in denen Arzte ein geringes wirtschaftliches Risiko tragen, sowie Angebote, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordern, sind unter den Befragten beliebt. Zudem bekraftigen die Ergebnisse, dass die in den letzten Jahren zu verzeichnenden Aktivitaten im Zuge des GKV-VSTG sowie die Initiativen einiger Kassenarztlicher Vereinigungen bereits Schritte in die richtige Richtung sind.