Odours of wood decay as semiochemicals for Trypodendron domesticum L. (Col., Scolytidae)

Duftstoffe aus Holzalterungsprozessen als Infochemikalien fur Trypodendron domesti- cum L. (Col., Scolytidae) und dessen Bedeutung innerhalb der Buchenkomplexkrankheit. Beginnend im Jahr 1999 konnte eine unbekannte Variante der Buchenkomplexkrankheit in Bestanden der Rotbuche (Fagus sylvatica) in Mittelgebirgsregionen beobachtet werden. Gesunde, hiebsreife Buchen wurden von dem bis dahin als klassisches Totholzinsekt zu bezeichnenden Buchennutzholzborkenkafer (Trypodendron domesticum) befallen und starben vielfach ab. Oft konnten keinerlei Vorschadigungen beobachtet werden. Neben dem Interesse an dieser Art als Lagerholzschadling, gab dies Anlass zu einer chemookologischen Studie des Wirtswahlverhaltens. Die Duftbouquets verschiedener Holzalterungsstadien unterschiedlicher Attraktivitat an gefallten Buchen wurden gaschromatographisch analysiert und charakterisiert. Gleichzeitig wurde ihre Wahr- nehmbarkeit uber die Insektenantenne untersucht. Mit einem gekoppelten gaschromatographischen und elektroantennographischen Aufbau (GC-MS/EAD) fanden sich Hinweise auf 13 elektrophysio- logisch aktive Substanzen, von denen 9 identifiziert werden konnten. Vergleichend wird die syntope Art Hylecoetus dermestoides L. (Col., Lymexylidae) betrachtet. Die identifizierten Duftstoffe sind verzweigte Alkohole, Aldehyde und Phenole. In Analysen zur Buchenkomplexkrankheit an stehenden, befallenen Baumen fand sich nur eine der Substanzen wieder. Die Ahnlichkeiten und Unterschiede im Duftmuster stehender sowie gefallter Buchen werden diskutiert.