Ermittlung von Erholungspausen für statische Arbeit des Menschen

Die Physiologie unterscheidet zwischen isometrischen und isotonischen Muskelkontraktio nen. Bei der praktischen Arbeit des Menschen werden daffir die Bezeichnungen ,,statische" und ,,dynamische" Muskelarbeit gebraucht. Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Arbeitsformen gewann in der praktischen Arbeitsphysiologie Bedeutung wegen der verschieden starken Ermiidung. Es ist jedoch zu beachten, dal~ kurze, rhythmisch wiederholte statische Kontraktionen, die in regelm/~Bigen Pausen die Durchblutung wieder freigeben, nicht die typische Ermfidungswirkung 1/~nger andauernder statischer Kontraktionen besitzen. Mti~LER 15 unterschied statische Kontraktionsarbe it yon statischer ttaltearbeit. Er wies nach, da$ bei gleichem Energieumsatz statische tIaltearbeit sehr viel ermiidender ist als statische Kontraktionsarbe it. Streng genommen mfil~te man definieren: Statische ttaltearbeit kommt zustande durch eine Kontraktion ohne Verk/irzung, bei der die Innervation 1/~nger dauert als die fiir den Anstieg der Muskelkraft auf die gewiinschte ItShe erforderliche Mindestzeit. Statische Kontraktionsarbeit liegt dann bei einer einmaligen oder wiederholten Kontraktion vor, wenn die Innervationsdaue r bei unver/~nderter Muskellgnge die Mindestzeit fiir den Anstieg auf die gewfinschte Kraft nicht fiberschreitet. Die Ursachen der starken Ermiidung bei statischer Hgltearbeit wurden bereits 1929 yon DOLGIN U. I~EI=IIVfANN 5 untersucht. Sie konnten zeigen, dal~ bei statischer Ha]tearbeit die Blutversorgung des arbeitenden Muskels mit zunehmender Kraftentfaltung abnimmt. BAnCrOFT U. MILL~ 2 grenzten diesen Befund quantitativ noch enger ein. Die Autoren untersuchten statische Arbeit der Wadenmuskulatur. Vor Arbeitsbeginn waren das Bein und damit auch die Muskeln im Wasserbad unter die KSrpertemperatur auf 340 C Ausgangstemperatur unterkiihlt worden. Es zeigte sich, dab die Muskeltemperatur w~hrend der statischen Kontraktion (ebenfa]]s im Wasserbad bei 340 C) mit einer Kraft yon 0,05 bzw. 0,1 Mal der maximal mSglichen Kraft steil anstieg und nach beendeter Arbeit rasch wieder auf 340 C absank. Dagegen stieg die Muske]temperatur w~hrend einer statischen Arbeit mit 0,2 bzw.

[1]  A. V. Hill,et al.  Muscular movement in man : the factors governing speed and recovery from fatigue , 2022 .

[2]  H. Barcroft,et al.  The blood flow through muscle during sustained contraction , 1939, The Journal of physiology.

[3]  H. Barcroft,et al.  The blood flow through the human calf during rhythmic exercise , 1949, The Journal of physiology.

[4]  R. J. Whitney THE STRENGTH OF THE LIFTING ACTION IN MAN , 1958 .

[5]  E. Müller Ein Leistungs-Pulsindex als Maß der Leistungsfähigkeit. , 1950, Arbeitsphysiologie.

[6]  E. Simonson Zur Physiologie des Energieumsatzes beim Menschen , 1927, Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere.

[7]  H. Hebestreit Der Verlauf der Erholung nach körperlicher Arbeit , 1929, Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere.

[8]  Das Arbeitsmaximum bei statischer Haltearbeit , 1932, Arbeitsphysiologie.

[9]  Der Einfluß von Arbeitsgröße, Pausenlänge und Pausenverteilung auf die Ermüdung bei statischer Haltearbeit , 1935, Arbeitsphysiologie.

[10]  Die Abhängigkeit der Erholungsgeschwindigkeit nach statischer Haltearbeit von der Muskeldurchblutung während der Kontraktion , 1934, Arbeitsphysiologie.

[11]  Die Erholung nach statischer Haltearbeit , 1934, Arbeitsphysiologie.

[12]  G. Lehmann,et al.  Ein Beitrag zur Physiologie der statischen Arbeit , 1929, Arbeitsphysiologie.

[13]  Rationalisierung industrieller Arbeit nach physiologischen Gesichtspunkten , 1929, Arbeitsphysiologie.

[14]  Das Verhältnis des Arbeitsmaximums zum Energieverbrauch bei statischer Halte- und Kontraktionsarbeit , 1935, Arbeitsphysiologie.