Über die Orientierung des Bienenwolfes (Philanthus triangulum Fabr.)

ZusammenfassungDie Weibchen von Philanthus triangulumFabr. benutzen zur Orientierung auf dem Heimflug einen oder mehrere Komplexe von Wegmarken. Von den vielen in der Umgebung befindlichen Gegenständen sind nicht alle als Wegmarken gleichwertig; es gibt einen arteigenen Vorzug für bestimmte Wegmarkenarten. Es werden vorgezogen: Flach „gegliederte“ vor gleichmäßig gefärbten flachen Gegenständen. Körperliche vor flachen Gegenständen. Groβe vor kleinen Gegenständen. In der Nähe der Höhle liegende vor weiter weg liegenden gleich groβen Gegenständen. Weiter weg befindliche vor näherliegenden, vom Zentrum aus unter gleichem Winkel gesehenen Gegenständen. Mit dem Boden stark kontrastierende vor mit dem Boden schwach kontrastierenden Gegenständen. Beim ersten Ausflug (nach einer Regenperiode) anwesende vor später hinzukommenden Gegenständen.Das wichtigste Merkmal der körperlichen Gegenstände ist deren Höhe.Eigenschaften einzelner Elemente des Wegmarkenkomplexes werden nach längerer Dressur besser benutzt als nach kürzerer Dressur; bei längerer Gewöhnung an die Wegmarken tritt eine zunehmende Gliederung des Wahrnehmungsfeldes auf.Wenn die Wespe mit Hilfe der Dressurmarken die Höhle nicht zu finden vermag, nimmt sie sich plötzlich neue, von der Dressur unabhängige Orientierungsmarken dazu. Die Übereinstimmung mit einer ähnlichen Erscheinung bei der labyrinthlaufenden Ratte wird betont. Kühns Begriff der Mnemotaxis wird als zu heterogen abgelehnt; die Verschiedenheit einer Orientierung durch Wegmarkengebrauch von den anderen Orientierungsmechanismen wird betont.