Trotz sorgfaeltiger Planung, Dimensionierung und intensiver Qualitaetsueberwachung der Bauausfuehrung treten in Deutschland immer noch erhebliche Schaeden an Betonstrassen auf. Um eine exaktere Bestimmung der schaedigungsrelevanten Beanspruchungszustaende zu ermoeglichen, werden vornehmlich Sensoren im Material eingebettet oder von aussen angebracht, die allerdings viel kosten, einen begrenzten Funktionsumfang und nur eine begrenzte Haltbarkeit haben. Neuartige Materialien haben gegenueber den bisher verwendeten Sensoren deutliche Vorteile. Es handelt sich um Materialien mit sogenannten „Self-sensing“ Eigenschaften, die in der Lage sind, die eigenen Belastungs- und Schaedigungszustaende zu erfassen beziehungsweise zu ueberwachen. So besitzt zum Beispiel Zement durch Beimischen von Kohlenstofffasern selbstueberwachende Faehigkeiten. Des Weiteren werden seit einiger Zeit auch Kohlenstoffnanoroehren, bei denen es sich um mikroskopisch kleine roehrenfoermige Gebilde handelt, verwendet. Im Rahmen der vorgestellten Forschungsarbeit sollten Grundlagen fuer den Einsatz von Kohlenstoffnanoroehren zur Herstellung von intelligenten Strassen geschaffen werden. Ziel der Untersuchungen war es, die kombinierten Einfluesse von Verkehrsbelastung, Wasser und Temperatur auf den „Self-sensing“ Effekt systematisch zu bestimmen. Entscheidend fuer die Wirksamkeit ist eine gleichmaessige Dispergierung der Nanoroehren in der Zementsteinmatrix. Mit einer Mischung aus Zement und Nanoroehrchen wurden kubische Proben mit Kantenlaengen von 50 Millimetern hergestellt. An diesen Proben bestimmte man den elektrischen Widerstand und die Piezoresistivitaet bei unterschiedlichen Wassergehalten und verschiedenen Temperaturen unter mechanischer Belastung. Die Untersuchungsmethodik wird im Einzelnen beschrieben. Die Ergebnisse zeigen, dass mit steigender Temperatur der elektrische Widerstand und die Piezoresistivitaet abnehmen. Erhoeht sich der Wassergehalt, verringert sich der elektrische Widerstand, waehrend die Piezoresistivitaet erst zu- und dann abnimmt. Die Hauptursuche dieses Verhaltens ist die Veraenderung der Leitung des Stroms in den Nanoroehrchen (Tunnelleitung). Der Zusammenhang zwischen Wassergehalt, Temperatur und Resistivitaetsaenderung konnte mit einer Regressionsanalyse exakt charakterisiert werden. Damit kann man die von den Standardbedingungen abweichenden Verhaeltnisse im Anwendungsfall bei den Auswertungen der Ergebnisse beruecksichtigen. Die Resistivitaetsaenderungen und die Piezoresistivitaet sind dann nicht mehr vom Wassergehalt und der Temperatur, sondern nur noch von den Spannungen im Bauwerk abhaengig. ABSTRACT IN ENGLISH: Self-sensing materials can sense their own strain and damages without sensors. Smart concrete pavement made with cement based self-sensing materials can achieve in-situ monitoring for both structural integrity and traffic characteristics. This paper studied the electrical resistivity and piezoresistivity of cement with multiwall carbon nanotubes (MWCNTs) under cyclic loading. Effects of temperature and water content on both resistivity and piezoresistivity were investigated. Test results show that the resistivity decreased as the water content increased. Differently, the piezoresistivity and change in resistance first increased and then decreased. Temperature had significant effect on resistivity and piezoresistivity. As the temperature increased, resistivity decreased but the piezoresistivity increased. The major cause of the change in resistivity and piezoresistivity was the change of tunneling conduction under different conditions. The relationship between water content, temperature and the resistivity could be accurately represented with a regression function with an R2 of 0.92. Therefore, the data collected by self-sensing materials must be calibrated for the water content and temperature before interpretation. (A)