Effekte alternativer Annahmen auf die prognostizierte Erwerbsbevölkerung

"Prognosen sind unsicher, vor allem wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. Dieses bekannte Bonmot gilt auch fur Bevolkerungsprognosen, obwohl die nach dem Selbstverstandnis der 'Prognostiker' keine Prognosen sondern eher Projektionen oder Modellrechnungen sind. Solche Rechnungen sind abhangig von den getroffenen Annahmen. Bevolkerungsprojektionen konnen und sollen auf ihre Sensitivitat bezuglich der Annahmen gepruft werden. Die Arbeit untersucht, wie stabil die Ergebnisse einer jungst vom Institut fur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung veroffentlichten Projektion der Erwerbsbevolkerung sind. Diese Projektion legte der Fertilitat, der Mortalitat und der Altersstruktur der Migranten zeitnahe Daten aus der Statistik zugrunde. Nicht unbedingt wahrscheinliche, aber mogliche und politisch gewollte Veranderungen, wie eine hohere Fertilitat, eine niedrigere Mortalitat oder ein noch jungeres Alter der Migranten, wurden jedoch zu einer gunstigeren Entwicklung der Erwerbsbevolkerung fuhren. Vielleicht, so die Frage, die der Beitrag beantworten will, bleibt dann ja der oft befurchtete Ruckgang der Erwerbsbevolkerung - und damit des Arbeitskraftepotenzials - aus oder verschiebt sich zeitlich. Wie sich zeigt, kann nur ein deutlicher Anstieg der Geburtenziffern diese Tendenz bremsen - aber nur unter bestimmten Bedingungen - und in keinem Fall aufhalten. Zudem fuhren mehr Geburten zunachst zu einem hoheren Belastungsquotienten, d. h. das Verhaltnis von Erwerbsfahigen zu 'Nichterwerbsfahigen' verschlechtert sich, und zwar uber einen langeren Zeitraum hinweg. Es dauert einige Zeit, bis die mit den gerechneten Szenarien indirekt angedachten bevolkerungspolitischen Masnahmen positiv wirken. Alles in allem muss man sich in Deutschland darauf einstellen, dass das Arbeitskraftepotenzial kleiner und alter wird." (Autorenreferat, IAB-Doku)

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