Vorwort der Herausgeber

Am 24. April 2008 fand an der Universitat zu Koln das erste von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik (DAGStat) organisierte Symposium statt. Zeitgleich zur Themenwoche der ARD mit dem Thema „Chancen einer alternden Gesellschaft“ nahm sich die DAGStat eines aktuellen gesellschaftspolitischen Themas an: des demographischen Wandels und seiner Folgen fur den zukunftigen Pflegebedarf. Anlass und Bezugspunkt bildete die zentrale Bedeutung statistischer Methoden bei der Prognose von Bevolkerung, Morbiditat und Mortalitat sowie bei der Entwicklung von okonomischen Instrumenten zur Abdeckung der kunftigen Pflegekosten. Das Thema haben funf Experten unter verschiedenen Aspekten beleuchtet: Eckart Bomsdorf aus Sicht der Demographie, Reiner Hans Dinkel im Hinblick auf den unterschiedlichen Fortschritt der Mortalitat, Adam Gondos als Epidemiologe und Krebsforscher, Roland Weber und Peter Parketny vor dem Hintergrund der Privaten bzw. der Gesetzlichen Krankenversicherung. Drei der Autoren haben ausfuhrliche schriftliche Fassungen ihrer Referate eingereicht, die wir im Folgenden abdrucken. Nach Ansicht von Eckart Bomsdorf ist die Frage „Sterben die Deutschen aus?“ im Gesamtzusammenhang der Pflege noch relativ harmlos. Wichtiger ist es vielmehr zu klaren, was es fur den Altersaufbau der Bevolkerung Deutschlands bedeutet, wenn sie von heute 82 Millionen etwa auf 72 Millionen Einwohner im Jahr 2050 schrumpft. Diese Zahl entspricht zwar lediglich der Einwohnerzahl Deutschlands in 1958. Das Problem aber ist, dass dann das zahlenmasige Verhaltnis von jungen zu alten Personen – oder vielleicht besser umgekehrt das von alten zu jungen Personen – nicht