FG 2.1.9: Bericht vom 8. Workshop des GI-Arbeitskreises GROOM am 13. und 14. November 2000 in Münster

Die praktische Bedeutung von nebenläufigen und verteilten Software-Systemen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Hintergrund dessen ist u.a. der Wunsch nach unternehmensweit (und auch darüber hinaus) verbundener Infrastruktur, die Verfügbarkeit leistungsfähiger und bezahlbarer Netzwerkund Rechnertechnik sowie die allgemeine Durchdringung von immer mehr Lebensbereichen durch Kommunikationsund Informationstechnologie. Das Internet und die zunehmende Verbreitung von Mobilkommunikation revolutioniert hierbei die geschäftlichen Abläufe und führt damit einhergehend zu einem beschleunigten Wandel der Anforderungen an eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme. Wirklich überzeugende oder weithin akzeptierte Konzepte zur Entwicklung solcher Systeme sind jedoch nicht in Sicht. Eine der wesentlichen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen in diesem Bereich sind geeignete Methoden zur angemessenen Beschreibung und Berücksichtigung des dynamischen Verhaltens nebenläufiger/verteilter Software-Systeme. Insbesondere werden Methoden zum Entwurf nebenläufiger/verteilter Systeme benötigt, die sich nicht nur Spezialisten, sondern auch den Softwareentwicklern in der betrieblichen Praxis erschließen. Zu berücksichtigen ist hierbei, daß derartige Systeme aufgrund ihrer inhärenten Eigenschaften bzgl. des Entwurfs weit mehr Probleme bereiten als konventionelle Systeme. Zusätzlich unterliegen diese Systeme auch einem ständigen Änderungsdruck und müssen gleichzeitig hohen Anforderungen bzgl. Zuverlässigkeit und Durchsatz genügen. Heutige Programmiersprachen erfassen Eigenschaften wie Verteilung und Nebenläufigkeit aber auch technische Aspekte wie Ressourcenverwaltung, Lastausgleich und Ausschluß von Verklemmungen auf einem zu niedrigen Abstraktionsniveau. In der Folge ist diese Klasse von Systemen aufgrund der hohen Komplexität nur schwer zu entwickeln und warten. Vor diesem Hintergrund hat der achte Workshop der GI-Arbeitsgruppe GROOM (GRundlagen der OO-Modellierung) im Gebiet der (visuellen) Verhaltensmodellierung nebenläufiger/verteilter Systeme tätige Arbeitsgruppen aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft zusammengebracht, um die verschiedenen Ansätze vorzustellen und in einem gemeinsamen Forum zu diskutieren. Die insgesamt 15 Beiträge des Workshops spiegeln hierbei die verschiedenen Aspekte des geschilderten Problemfeldes aus theoretischer, konzeptioneller und praktischer Sicht wieder. Konkret wurden von der Agentenüber die Echtzeitbis hin zur Workflowmodellierung eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsgebiete betrachtet und die Erfahrungen in diesen Bereichen ausgiebig diskutiert. Der Workshop umfaßte Sessions zu: