1. über die Winkeländerung der Krystalle bei tiefen Temperaturen

Fast alle Eigenschaften der Krystalle sind continuierliche Functionen der absoluten Temperatur. Die vielleicht einzige Ausnahme ist die Symmetrie, die sich mit der Temperatur nur discontinuierlich ändert. Dagegen können die Dichte, die geometrischen Conslanten, die Lichtgeschwindigkeit, die Lichtabsorption usw. für einen Krystall als Größen der folgenden Form betrachtet wurden: A = C + F{T). Die Größe A ist der Zahlenwert, den wir gewöhnHch für die betreffende Eigenschaft angeben, F{T) ist eine continuierliche Function der absoluten Temperatur, und C ist eine charakteristische Constante des Krystalls, der Zahlenwert, den die betreffende Eigenschaft bei der Temperatur 0® annimmt i). Bei dem absoluten Nullpunkt sind also A und C gleich, daraus folgt, daß J'(O) gleich Null ist. In der gewöhnlichen Krystallographie operiert man mit den Größen A, als ob es sich um C handelte; man vergleicht bei verschiedenen Krystallen die Werte der Winkel, der Brechungsindices, der Dichte, welche bei gewöhnlicher Temperatur bestimmt worden sind. Es ist selbstverständlich, daß hieraus Fehler resultieren müssen. Vergleicht man die Werte Ai, A^ statt Cj, C2, so können Beziehungen, die zwischen den Größen Cj, G-i existieren, verdeckt werden; umgekehrt können zufällige Beziehungen der Grüßen A ,̂ A^ solche von Cj, G-i vortäuschen. Die