Kosten und Lebensqualität bei ambulanter vs. stationärer kardiologischer Rehabilitation – ein gesundheitsökonomischer Ansatz

Hintergrund: Die ischamischen Herzerkrankungen wie der Myokardinfarkt gewinnen in Deutschland, unter anderem auf Grund des demographischen Wandels, zunehmend auch okonomisch an Bedeutung. Die sich an die Phase der Akutversorgung anschliesende kardiologische Rehabilitation wurde bisher in Deutschland uberwiegend stationar durchgefuhrt. Ziel: Das Ziel der SARAH-Studie war es, basierend auf einem klinischen Versuch, die Kosten fur die unterschiedlichen Rehabilitationsmasnahmen sowie die erzielten Effekte hinsichtlich der Lebensqualitat zu ermitteln und die Ergebnisse von ambulanter und stationarer Rehabilitation miteinander zu vergleichen. Methoden: Es wurde eine kontrollierte Beobachtungsstudie mit 163 Patienten durchgefuhrt, die einem comprehensive cohort design folgte. Die Beobachtung erstreckte sich uber einen Zeitraum von 12 Monaten nach der Rehabilitation. Die Kosten wurden anhand der Kostenrechnung der Rehazentren und anhand der Patientenangaben zu einer retrospektiven Kostenbefragung ermittelt. Die gesundheitsbezogene Lebensqualitat wurde mit dem EuroQol (EQ-5D) gemessen und bewertet. Ergebnisse: Uber den gesamten Beobachtungszeitraum konnten die Daten von 140 Patienten ausgewertet werden, d.h. es wurde eine Rucklaufquote von 86% erreicht. Die Studie ergab einen deutlichen Lebensqualitatsgewinn, sowohl bei der stationaren, als auch bei der ambulanten Rehabilitationsmasnahme; diese Verbesserung der Lebensqualitat bleibt bei beiden Settings grostenteils uber den gesamten Nachbeobachtungszeitraum erhalten. Zwischen den Settings gab es allerdings keinen statistisch signifikanten Unterschied. Bei den direkten Kosten war das ambulante Setting auf Grund der niedrigeren tagesgleichen Kosten um 760€ gunstiger als die stationare Rehabilitation. Diskussion: Einschrankungen der Studie ergeben sich durch die geringe Bereitschaft der Patienten, sich wie vorgesehen randomisieren zu lassen, was eine entsprechende Analyse verhinderte und zu einer geringen Besetzung des ambulanten Arms fuhrte; ferner konnten nur Kosten jeweils einer Angebotseinheit untersucht werden. Starken sind im Einsatz vorab getesteter Messinstrumente, im hohen Rucklauf und in der Plausibilitat der Angaben zu finden. Schlussfolgerung: Auch nach Betrachtung der indirekten Kosten und der statistischen Anpassung der Daten kann ein Kostenvorteil einer ambulanten Rehabilitationsmasnahme gegenuber einer stationaren Masnahme nicht ausgeschlossen werden.

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