Unterstützung notfallmedizinischer Einsatzkräfte mittels mobiler Anwendungssysteme: ein empirischer Ansatz zur Anforderungsanalyse

Mobile Informationssysteme werden schon lange in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Sie bieten eine nahezu überall und jederzeit zugängliche Informationsquelle und können, wenn im richtigen Kontext eingesetzt, Prozesse sinnvoll unterstützen. Auch im Bereich der Notfallmedizin halten mobile ITSysteme zunehmend Einzug. Dieser Beitrag bietet einen Einblick in ein aktuelles Forschungsvorhaben. Dargestellt wird eine Erhebung zu den Einsatzpotenzialen bei Einsatzkräften aus Rettungsdienst und Katastrophenschutz zu Einsatz und Risiken mobiler Unterstützungssysteme. Die Analyse der Potenziale bietet die Grundlage für weitergehende Implementierungen in dieser Domäne. Vorund nachgelagerte Prozesse müssen durch das skizzierte System ebenso unterstützt und vereinfacht werden wie der eigentliche Prozess der Menschenrettung. Auch mögliche Auswirkungen auf die Infrastruktur müssen bei der Entwicklung berücksichtigt werden, so dass das System eine ganzheitliche Sicht auf die präklinische Notfallmedizin zu werfen hat. 1 Forschungsgegenstand Begriffe wie „Ubiquitous Computing“ stehen mittlerweile auch im Gesundheitswesen für einen Trend hin zum allgegenwärtigen Vorhandensein von rechnergestützter Datenverarbeitung [GRS06; Ha06]. Durch moderne Smartphones, Tablet-PCs und Netbooks können beispielsweise jederzeit an beliebigen Orten die gerade benötigten Informationen gesucht werden. In einigen industriellen Anwendungsszenarien, wie dem technischen Kundendienst, wird ebenfalls seit längerem auf mobil nutzbare Assistenzsysteme gesetzt [BTR11]. Bspw. bei [Rü07; KTW04] wird der Rettungsdienst parallel zum Bereich der technischen Wartung betrachtet. Von Letzterem eine zeitgemäße IT-Nutzung abzuleiten, bietet sich aufgrund vieler Ähnlichkeiten an: beide haben als Dienstleistung gemein, dass sie in der Bewegung und an häufig wechselnden Einsatzorten ausgeübt werden, wobei die primäre Aufgabe in der realen, nicht in der virtuellen Welt liegt [Rü03]. Zudem sind die eigentlichen Dienstleistungserbringer häufig auf sich allein gestellt. Rügge (2007)