Elektrische Eigenschaften halbdurchlässiger Scheidewände

1. Die an <ler Berührungsfläche zweier Salzlösungen, welche durch Wechselwirkung einen amorphen Niederschlag geben können, entstehenden Niederschlagsmembranen sind bekanntlich von T r a u b e entdeckt und auf ihre Eigenschaften untersucht worden. Die bemerkenswerteste dieser Eigenschaften ist die, dass sie ähnlich der das lebende Protoplasm umscliliessouden Membran dem Wasser freien Durchtritt lassen, während sie viele im Wasser gelöste Stoffe völlig am Durchgang verhindern. P f e f f e r hat dann vor 13 Jahren gelehrt, diesen äusserst dünnen und leicht zerstörbaren Membranen eine solche Festigkeit zu geben, dass die zwischen Lösungen und reinem Wasser auftretenden unerwartet grossen Druckkräfte der Messung zugänglich gemacht werden können. Es ist allgemein bekannt, wie diese fundamentalen Arbeiten abgesehen von ihrer physiologischen Bedeutung in ihrer Verwertung durch J. H. van't Hoff zu einer Theorie der Lösungen geführt haben, welche den Kreis der von ihr umfassten und in numerische Beziehungen gebrachten Thatsaclien täglich erweitert. 2. Damit scheint indessen das Gebiet der Erkenntnisse, welche uns das experimentelle Hilfsmittel der „ h a l b d u r c h l ä s s i g e n W ä n d e " zugänglich macht, noch keineswegs erschöpft zu sein. Die Frage über den Zusammenhang zwischen der grösseren oder geringeren Permeabilität gelöster Stoffe durch eine gegebene Membran mit ihren anderen Eigenschaften insbesondere ist nur gelegentlich gestreift, nicht aber eingehend ui.tersuclit worden, obwohl gerade hier nicht unwichtige Aufschlüsse über die Natur der gelösten Stoffe zu erwarten sind.) Eine Betrachtung der vorhandenen wenigen Versuche T r a u b e s