SchülerInnen in Corona-Zeiten: Teils deutliche Unterschiede im Zugang zu Lernmaterial nach Schultypen und -trägern

Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Schulschliesungen im Fruhjahr 2020 haben LehrerInnen, SchulerInnen und Eltern vor ungeahnte Herausforderungen gestellt. Dieser Bericht geht auf Basis einer Sonderbefragung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP-CoV) der Frage nach, wie den SchulerInnen wahrend des ersten Lockdowns und in der unmittelbaren Zeit danach Lernmaterial bereitgestellt wurde. Die Ergebnisse zeigen teils deutliche Unterschiede im Zugang zu Lernmaterial nach der Schulart (Gymnasium und andere Sekundarschulen), der Schultragerschaft sowie nach Ganztags- und Halbtagsangeboten. Beispielsweise erhielten GymnasiastInnen sowohl wahrend des Lockdowns als auch direkt danach sehr viel haufiger als andere SekundarschulerInnen ihr Lernmaterial uber Videokonferenzen. Auch bei PrivatschulerInnen war das wahrend des Lockdowns im Vergleich zu SchulerInnen an offentlichen Schulen der Fall, zudem konnten sie nach dem Lockdown haufiger wieder regular die Schule besuchen. Solche Unterschiede sind padagogisch wohl vielfach unbegrundet und sollten daher – auch mit Blick auf mogliche erneute Schul(teil)schliesungen im Laufe der Corona-Pandemie – abgebaut werden, um ohnehin schon vorhandene Bildungsungleichheiten nicht weiter zu verstarken.