Die Ingenieurpromotion heute - Auslaufmodell oder doch ein Renner?

Im Jahre 1999 legten die bildungspolitischen Vertreter von 29 europaischen Staaten mit der Unterzeichnung der Bologna-Deklaration das Ziel fest, einen gemeinsamen europaischen Bildungsraum im Zuge des europaischen Einigungsprozesses zu schaffen. Nachdem bereits der Bachelor- und Masterabschluss im Verlauf des Bologna-Prozesses europaweit eingefuhrt worden waren, wurde auf der Konferenz von Bergen im Jahr 2005 vereinbart, auch die Phase der Promotion in diesem Reformprozess zu betrachten. acatech, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, hat dies zum Anlass genommen, durch eine detaillierte Studie die Zukunft der Ingenieurpromotion in Deutschland im Rahmen des Bologna-Prozesses aktiv mitzugestalten. In diesem Beitrag sollen kurz der Bologna-Prozess und seine bisher wichtigsten Meilensteine in Bezug auf die Promotion zusammengefasst werden. Zudem wird auf die Befragungen unter Professoren der Technikwissenschaften in Deutschland und unter Promovierten, die bereits auf zwei bis funf Jahre Berufserfahrung in der Industrie und/oder Wissenschaft zuruckblicken konnen, zusammenfassend eingegangen. Ebenso werden auszugsweise die Ergebnisse der Workshops dargestellt, die im Verlauf des acatech-Projekts durchgefuhrt wurden. In der jungsten Vergangenheit wurde von Seiten der Industrie die Forderung nach einer verbesserten Ausbildung von „Soft Skills“ im Verlauf der Ingenieurpromotion an die Universitaten herangetragen. Den Abschluss bildet daher eine kritische Reflexion dieser Schlusselqualifikationen.