Wissen Frauen weniger oder nur das Falsche? Ein statistisches Modell für unterschiedliche Aufgaben-Schwierigkeiten in Teilstichproben

Eines der erstaunlichsten Ergebnisse des Studentenpisa-Tests ist das deutlich schlechtere Abschneiden der Frauen. Aber haben Frauen wirklich ein schlechteres Allgemeinwissen, oder hat der Test ihnen nur keine faire Chance eingeraumt? Unfair ware der Test, wenn Manner kein besseres Allgemeinwissen hatten, aber trotzdem im Test besser abschneiden wurden, weil ihnen bestimmte Aufgaben leichter fallen. Diese Moglichkeit steht - wie bereits im vorherigen Beitrag - im Zentrum der Fragestellung, wird hier allerdings mit einem neuen statistischen Verfahren uberpruft. Dieses Verfahren basiert auf einer Kombination des Rasch-Modells, das auch bei der Auswertung der offiziellen PISA-Studie eingesetzt wird, mit Methoden aus der Wirtschaftsstatistik. Im Ergebnis zeigt sich, dass der Studentenpisa-Test durchaus Fragen enthalt, die Manner bei gleichem Allgemeinwissen leichter fallen als Frauen, aber dieser Effekt allein das schlechtere Abschneiden der Frauen nicht erklaren kann.