Die Kosten eines Beitritts Ungarns zur Europäischen Union

Als Hauptargument gegen eine Osterweiterung der Europaischen Union werden oft die damit verbundenen Kosten angefuhrt. Unter Kosten wird in diesem Zusammenhang die Mehrbelastung des EU-Budgets durch den Beitritt der ehemals kommunistischen Staaten verstanden. Diese Mehrkosten wurden vor allem aufgrund der Transfers aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und der Strukturfonds an die neuen mittel- und osteuropaischen Mitgliedstaaten entstehen. Bis dato wurden nur einige wenige Untersuchungen von namhaften Okonomen durchgefuhrt. Diese Arbeit versucht, eine Lucke fur den Beitrittskandidaten Ungarn zu schliesen. In der Kostendiskussion gehen die Vorteile einer Osterweiterung bzw. die Kosten einer Nicht-Erweiterung meistens unter. Das mag damit zusammenhangen, das die Vorteile einer Osterweiterung, die sowohl okonomischer als auch politischer Natur sind, sich viel schwerer quantifizieren lassen, als die Haushaltsplanung der EG. Wie bei allen okonomischen Entscheidungen, so auch hier, konnen aber auf Grundlage der Kosten allein, keine rationellen Entscheidung getroffen werden. Die Kosten mussen den Nutzen, auch wenn sie nicht so leicht zu quantifizieren sind, gegenubergestellt werden. Deshalb sollen die Vorteile einer Erweiterung zumindest nicht unerwahnt bleiben. Folgende Arbeit geht, als Teil eines Gesamtprojektes an der Wiener Wirtschaftsuniversitat zum Beitritt Ungarns zur Europaischen Union unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Fink, dem Kostenargument fur den ungarischen EU- Beitritt auf die Spur. Der erste Teil stellt die Systematik des EG-Budgets dar. Der zweite Teil beleuchtet kritisch die einigen wenigen bis dato gemachten Berechnungen und zeigt neue Ansatze auf. Schlusendlich werden die potentiellen Nutzen einer Osterweiterung kurz erwahnt. (Autorenreferat)