Analog zu den deutlich häufiger befallenen Lokalisationen der unteren Extremitäten, wie beispielsweise der Füße, wird durch die Neuropathie des Knochens und damit der Protektion dieser Strukturen, eine erosive Kaskade ausgelöst. Durch wiederholte Traumata kommt es letztendlich zu einer Inflammation mit Gelenkdestruktion und anschließender Zunahme der Instabilität, welche weiter den inflammatorischen Prozess unterstützt. Die grundlegenden Pathologien, die letztlich zu dieser seltenen Spinalarthropathie führen, sind mannigfaltig. So kann eine spinale Charcot Arthropathie im Rahmen einer multiplen Sklerose, diabetischer Polyneuropathie, amyotropher Lateralsklerose, von infektiösen Erkrankungen des zentralen Nervensystems, hereditären sensorischen und autonomen Neuropathien (z. B. congenital insensitivity to pain with anhidrosis) sowie eines posttraumatischen Querschnittsyndroms auftreten [2]. Bereits 1868 wird die „spinale neuropathische Arthropathie“ von Jean-Martin Charcot selber beschrieben [3]. Die erste dokumentierte Beschreibung, in der deutschen Literatur, ist die eines Patienten mit Tabes dorsalis im Rahmen einer tertiären Syphilis von 1884 durch Kronig [3].
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