Zum 75. Geburtstag von Prof. Dr. med. Rolf Rau
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Am 7. November 2008 vollendet Rolf Rau (. Abb. 1) das 75. Lebensjahr. Ein guter Anlass, sein Lebenswerk und seine herausragenden Verdienste für die deutsche Rheumatologie zu würdigen. Sein Geburtsort Kolmar gehört zu der seit dem Versailler Vertrag an Polen abgetretenen Provinz Posen. Die durch die Zeit des Nationalsozialismus und den 2. Weltkrieg geprägte Kindheit endete abrupt, als er sich in den Wirren des Kriegsendes als gerade 11-Jähriger ganz alleine aus der Provinz Posen bis zu einem Internat in Naumburg a. d. Saale durchschlagen musste. Diese frühen Erfahrungen dürften dazu beigetragen haben, dass er auch später seine beruflichen und wissenschaftlichen Ziele beharrlich verfolgte. Nach dem Abitur 1952 in Naumburg a. d. Saale, das er in Westberlin aufgrund der Nicht-Anerkennung des Ostabiturs wiederholen musste, folgte das Studium der Humanmedizin in Berlin, Marburg und Gießen, das er mit der Dissertation über Diagnose und Symptomatologie der Mukoviszidose des Erwachsenen abschloss. Auf die Medizinalassistentenzeit in Minden und Gießen folgte ab 1963 die Ausbildung zum Internisten in der Medizinischen Universitätsklinik in Gießen unter Professor Lasch. Dort wurde sein Interesse an der Rheumatologie geweckt. Erste Publikationen beschäftigten sich mit der parenteralen Goldtherapie und der intraartikulären Therapie. Konsequenterweise entschied er sich 1969 dazu, die Weiterbildung zum Rheumatologen im damaligen „Mekka“ der deutschsprachigen Rheumatologie, im Kantonsspital der Universität Zürich bei Professor Albert Böni, zu absolvieren. Von 1971 bis 1978 war er Oberarzt der Klinik für Rheumatologie und Rehabilitation am Stadtspital Triemli in Zürich bei Professor Duri Gross. Zahlreiche Publikationen zur Sklerodermie, zur Wirkung und Pharmakokinetik von nichtsteroidalen Antirheumatika und zur Beteiligung der Leber bei rheumatischen Erkrankungen stammen aus dieser Zeit. Sie bildeten die Grundlage für die 1981 erfolgte Habilitation zum Thema Die Leber bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen an der Universität in Gießen, an die er 1989 zum außerplanmäßigen Professor für Innere Medizin berufen wurde. 1990 erfolgte die Umhabilitation nach Düsseldorf. 1978 hatte er die Herausforderung angenommen, am Evangelischen Fachkrankenhaus in Ratingen die Rheumaklinik aufzubauen. In den 20 Jahren, die er hier als Chefarzt verantwortlich tätig war, gelang es ihm, sein Ideal einer patientenzentrierten und gleichzeitig der wissenschaftlichen Analyse verpflichteten Medizin zu realisieren. Im Bewusstsein, dass für das Schicksal von Patienten mit chronischen Erkrankungen nur langfristige Therapieerfolge relevant sind, begann er systematisch klinische Daten zu sammeln, die zur Grundlage für wegweisende Studien zur Goldund Methotrexat-Therapie wurden. Zu Recht wird er als Wegbereiter der Methotrexat-Therapie gefeiert. Das 1984 von ihm veranstaltete internationale Symposium zu diesem Thema auf Schloss Hugenpoet trug entscheidend dazu bei, diese Therapie auch in Deutschland bekannt und populär zu machen. Es folgten Arbeiten zur Röntgenprogressionshemmung der rheumatoiden Arthritis unter Methotrexat und parenteralem Gold und zur Leberverträglichkeit von Methotrexat anhand einer der größten jemals zu dieser Fragestellung publizierten Verlaufsserien von Le-