Mädchenförderung zur Technik

1. Einleitung Beobachtet man kleine Kinder beim Spielen, so entdeckt man einen natürlichen Forschungsdrang und ungeheuren Wissensdurst. Besonderes Interesse lässt sich bei den Bereichen Naturwissenschaft und Technik bemerken. Auch am Beginn der Schullaufbahn ist dieses Interesse noch vorhanden, und es lässt sich kein Unterschied in der Begabung und im Interesse zwischen Mädchen und Burschen feststellen. Einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge, erzielen zehnjährige Jungen und Mädchen beim Rechnen gegen Ende ihrer Grundschulzeit fast die gleichen Ergebnisse. Dagegen schneiden 15 jährige Jungen beim Mathematik-Leistungsvergleich in fast allen untersuchten Ländern besser ab als die gleichaltrigen Mädchen. Dies spiegelt sich auch in den schlechten PISA-Ergebnissen Österreichs wieder. In etwa der gleichen Zeitspanne nimmt auch das allgemeine Interesse an Naturwissenschaft und Technik ab, was sich in den nächsten Lebensjahren weiter fortsetzt und in geringen Anmeldezahlen in den MINT-Ausbildungen (MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) bemerkbar macht. Bei der Wahl ihres Studiums greifen viele auf die begehrten Fächer zurück: 60 Prozent der Erstsemestrigen wählen 10 Prozent der Fächer. Derzeit belegt an Österreichs Universitäten nur rund ein Drittel der Studierenden ein MINTFach. Bei den Fachhochschulen sogar nur ein Fünftel. Der geringe Frauenanteil verschlechtert die Situation zusätzlich. In der Informatik ist dies noch weniger drastisch als in den Bereichen Elektrotechnik und Maschinenbau. Dies liegt vor allem daran, dass Frauen sich eher für Studien entscheiden, die mit medizinischen oder MedienThemen zu tun haben, wie medizinische Informatik, Biomedical Engineering, Medieninformatik etc.