Die Ausrichtung auf eine naturnahe Bewirtschaftung unserer Wälder sowie der zunehmende Zwang zu finanziellen Einsparungen haben bei Waldbesitzern, Forstdiensten und Naturschutzvertretern ein erhöhtes Interesse an der natürlichen Wiederbewaldung von Windwurfflächen ausgelöst. Aus dem Alpenraum fehlen bislang Untersuchungen zu dieser Thematik. In den Diskussionen um die Wiederbewaldung der 1990 in der Schweiz entstandenen Windwurfflächen wurden vor allem Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse aus dem Nationalpark Bayerischer Wald angeführt, welche jedoch nur teilweise auf die Verhältnisse in den Gebirgswäldern der Alpen Übertragbar sind. In Bayern wurden 1983 nach einem sommerlichen Gewittersturm insgesamt 87 ha Windwurf der natürlichen Entwicklung überlassen. Bereits fünf Jahre nach dem Sturmereignis hatte sich eine reichliche und standörtlich sehr differenzierte natürliche Waldverjüngung, bestehend aus Birken, Weiden, Vogelbeerbäumen und Fichten, eingestellt (FAc/îer et «/., 1990). 1993 waren die unterdessen herangewachsenen Vorwälder bereits 3 bis 4 Meter hoch und unter ihrem Schirm haben sich immer mehr Schlusswaldbaumarten etabliert, vor allem die Fichte (Fischer, 1995'). Im vorliegenden Bericht werden erste Erfahrungen und Untersuchungsergebnisse aus 4 Versuchsund 16 Beobachtungsflächen (Aö6t'Mw«g2 in Wo/?/gemnt/t etfl/., 1995), die aufWindwürfen in den Schweizer Nordalpen angelegt wurden, zusammengefasst und erste Perspektiven der Wiederbewaldungsvorgänge dargestellt.