Das digitale ‚Referenzkorpus Mittelniederdeutsch / Niederrheinisch (ReN)‘
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Das ‚Referenzkorpus Mittelniederdeutsch / Niederrheinisch‘ (ReN) ist ein an den Universitäten Hamburg und Münster angesiedeltes Projekt.1 Es wurde im Jahr 2003 im Rahmen der früheren Initiative Deutsch-Diachron-Digital (DDD) konzipiert und Ende 2012 von der DFG für eine Laufzeit von zunächst drei Jahren bewilligt. Laut Projektantrag soll das Korpus insgesamt 180 Texte umfassen, davon 160 mittelniederdeutsche und 20 niederrheinische (kleverländische). Die angestrebte Korpusgröße beträgt bei 180 Texten und 20.000 Wortformen pro Text etwa 3,6 Mio. Wortformen. Die 160 ausgewählten niederdeutschen Texte sind auf die wichtigsten Schreibsprachlandschaften des Mittelniederdeutschen verteilt. Hierbei handelt es sich um das Nordniederdeutsche (Nordniedersächsisch, Ostelbisch, Baltisch), das Westfälische, das Ostfälische mit dem Elbostfälischen und das Südmärkische. Das Referenzkorpus erstreckt sich über den Zeitraum von ca. 1200 bis 1650. Bei seiner Erstellung kann auf Teile dreier in Münster bestehender digitaler Textkorpora zurückgegriffen werden. Die ausgewählten Teile der drei Korpora werden den im ReN-Projekt erarbeiteten Transkriptionsvorgaben in einem Arbeitsgang formal angeglichen. Bei den drei Korpora handelt es sich zum einen um das Korpus des ‚Atlas spätmittelalterlicher Schreibsprachen des niederdeutschen Altlandes und angrenzender Gebiete‘ (ASnA). Zum anderen können Texte aus dem Korpus des Projekts ‚Niederdeutsch in Westfalen (Historisches Digitales Textarchiv)‘ (NiW) verwendet werden. Aus dem Korpus des Projekts ‚Mittelniederdeutsch in Lübeck‘ (MiL) stehen weitere ausgewählte Texte zur Verfügung. Für die niederdeutsche Sprachgeschichtsforschung wird durch das Referenzkorpus-Projekt eine digital verfügbare, lemmatisierte und morphologisch annotierte Textbasis geschaffen, die ausgewählte Textzeugen aus allen Textbereichen in diachronischer und diatopischer Verteilung enthält.