Aus dem Max-Planck-Institut fiir Meeresbiologie, Abteflung H. BAUEI~, Wflhelmshaven. MULTIPLE GE SCHLECHTSCHROMOS OMEN BEI DEM OSTRACODEN NOTODROMAS MONACHA. Von

Geschlechtschromosomen sind bei Crustaceen mit Sicherheit nur in Einzelfiillen nachgewiesen worden. Es scheint, als ob zum Unterschied yon anderen Arthropodengruppen in den verschiedenen Krebsordnungen neben einer Mehrzahl yon Arten ohne strukturell differenzierte Ge- sch)echtschromosomen einzelne vorkommen, bei denen sich Geschlechts- chromosomenmechanismen neu ausgebildet haben (vgl. die Tabellen bei MAxI~O 1951). So fand NnYMA unter einer grSl~eren Anzahl von Deca- podenarten nur 3 ,nit XY- und eine mit XO-Mechanismus. Unter den Amphipoden ist nach demselben Untersucher bei Anisogammarus annan- dalei der XY-Typus verwirklicht, wiihrend bei zahlreichen anderen Gam- mariden kein Anzeichen fiir das Vorkommen yon Geschlechtschromo- somen besteht (PoIssoN und LE CALVEZ 1948, LE CALV)~Z 1949, LE CALVEZ und C~RTAIN 1!951). In der zu den Isopoden gehSrigen Gattung Jaera stellten STAIGE)~ und BOCQUET (1954) einen multiplen Xu mus nur in einer Artengruppe lest, w~ihrend nahe verwandte Arten und Gattungen ohne differenzierte Geschlechtschromosomen sind. Bei Jaera marina hande)t es sich dabei im Gegensatz zu den vorgenannten Krebsen um weibliche Heterogametie; der Unterschied zwischen X und Y ist hier allerdings nur durch eine Fusionstranslokation des X mit einem Autosom angezeigt, dessen Partner ebenso wie das Y unabhs bleibt ; ein echter struktureller Unterschied zwischen den prim~iren Geschlechts- chromosomen X und Y1 fehlt; offenbar ist dieser Mechanismus sehr rezent. Bei den Entomostracen sind bisher, wenn man yon einigen sicher falschen Angaben f~r Cladoceren absieht, Geschlechtschromosomen nur bei Copepoden und Ostracoden gefunden worden. In Besti~tigung eines Verdachtes, der sich aus den ~ilteren Beschreibungen yon Heterochromo- somen bei verschiedenen Cyclopiden ergab, hat BEE~M~-N (1954) bei Ectocyclops strenzkei den 1Nachweis eines XO-Mechanismus bei weib, licher Heterogametie gefiihrt. Dieser ist sicher auch bei einer Reihe