ZusammenfassungDas ZNS des Grünkäfers (Chlorophanus viridis, Curculionidae) integriert gleichmäßige Folgen von Hell- und Dunkelreizen zu einer gleichsinnigen Bewegung, Wechselfolgen von Hell- und Dunkelreizen aber zu einer gegensinnigen Bewegung.Sein ZNS vermag zwei Helligkeitsreize auch über ein ungereiztes Ommatidium hinweg zu einer Bewegung zu integrieren (II,2), und zwar in allen geometrisch möglichen Richtungen (III, 1b).Die „elementare physiologische Struktur“ für die Bewegungsperzeption besteht bei Chlorophanus aus zwei einzelnen Sehelementen.Die untere Schwelle für die Perzeption langsamer optischer Bewegungen liegt bei oder tiefer als 1,3°/min.Die Seitentendenzen, die sich in den Wahlen am Spangenglobus auswirken, erweisen sich als zuverlässiger Indikator für geometrische Interferenzbewegungen, die durch wandernde Streifenmuster kleiner Streifenbreite am Ommatidienraster entstehen.Nicht nach den Hauptrichtungen orientierte Ommatidienraster erzeugen mit Streifenmustern geringer Konstanten Interferenzbewegungen mit senkrechter Bewegungskomponente.Aus den Reaktionen auf die Helligkeitswechselfolgen ergibt sich, daß das ZNS von Chlorophanus das Gesichtsfeld seiner Fazettenaugen in der Ebene der Bewegungsintegration nicht räumlich repräsentiert. „Bewegung“ wird repräsentiert nicht als räumliche Fortbewegung, sondern als nichtlokalisierter Vektor.
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