WIRTSPFLANZEN, GENERATIONENFOLGE UND REPRODUKTIVE ISOLATION INFRASPEZIFISCHER FORMEN VON ACYRTHOSIPHON PISUM

Die Unterarten und Biotypen von Acyrthosiphon pisum, die in Mitteleuropa an krautigen Fabaceae leben, sind in zwei Gruppen gegliedert. Diejenigen, welche die Erbse befallen, sind in typischen Fällen grün gefärbt und besitzen geflügelte ♂♂. Sie bilden während der gesamten Vegetationsperiode Geflügelte und migrieren im Herbst hauptsächlich zu Vicia villosa und zu anderen perennierenden Vicia‐Arten. Die übrigen, welche die Erbse nicht oder nur wenig besiedeln, bilden nur im Frühjahr und im Frühsommer Geflügelte und besitzen ungeflügelte ♂♂. Untersuchungen von zwei die Erbse befallenden Biotypen im Freiland‐Insektarium zeigten, daß der eine die Sexuales sehr spät im Jahr ausbildet und nicht auf Trifolium pratense überwintern kann. Der zweite bildet die Sexuales im frühen Herbst und kann sich als Fundatrix außer auf Vicia‐Anen auf Trifolium pratense entwickeln. Die auf Erbse lebenden Populationen von A. pisum haben den Rang einer Subspecies. Der erstere Biotyp wurde 22 Jahre lang zwangsweise in parthenogenetischer Generationenfolge gehalten. Er hat auch nach dieser langen parthenogenetischen Periode im späten Herbst unter den natürlichen Bedingungen des Freilandes die Generationenfolge mit 100% Sexuales abgeschlossen. Wie Bastardierungsversuche gezeigt haben, ist dieser Biotyp von einer anderen grünen Form, die Luzerne aber nicht Erbse befällt und ungeflügelte ♂♂ besitzt, durch postzygot wirkende Mechanismen weitgehend reproduktiv isoliert.