Akkommodatives Linsenimplantat

ZusammenfassungProblemstellung. Die bisher bekannten Ansätze zur Wiederherstellung der Akkommodationsfähigkeit nach Kataraktoperation beruhen darauf, daß sich ein flüssiges oder festes Implantat im Inneren des Kapselsacks bewegt und dadurch die optischen Eigenschaften des Auges ändert. Wegen der regelmäßig auftretenden Schrumpfung und Fibrose des Kapselsacks ist eine Realisierung solcher Implantate allerdings nicht absehbar. Lösungsansatz. Wird die Akkommodation durch eine Verschiebung der gesamten Kapsel nebst Inhalt (Intraokularlinse) auf der optischen Achse bewirkt, so spielt die Kapselfibrose praktisch keine Rolle mehr. Um diese Verschiebung über die neuronalen Regelkreise des Ziliarmuskels kontrolliert auszuführen, müssen radiale Zonulakräfte bzw. Bewegungen in axiale umgelenkt werden. Dies ist möglich mit Hilfe winziger Permanentmagnete, die sich im Kapselsack befinden, und die von anderen, subkonjunktival implantierten Permanentmagneten abgestoßen werden. In dieser Arbeit werden die prinzipiellen Aspekte eines solchen Implantates beschrieben. Die Abhängigkeit der Akkommodation von allen relevanten Parametern wird in einer Computersimulation quantifiziert. Schlußfolgerung. Das beschriebene Implantat erscheint mit vertretbarem technischem und chirurgischem Aufwand realisierbar. Da keine aktiven Komponenten eingesetzt werden, und keine neuen Materialien auf biologische Verträglichkeit getestet werden müssen, sind zu seiner Entwicklung keine Tierversuche erforderlich.AbstractProblem. To date, approaches to restore accommodation following cataract surgery have been based on the principle of a liquid or solid implant that moves within the capsular bag and thereby changes the optical characteristics of the eye. However, these implants have been associated with shrinking and fibrosis of the capsular bag, a problem that will not be solved in the foreseeable future. Approach. If accommodation is effected by shifting the whole capsule including its contents on the optical axis, capsular fibrosis will virtually no longer play a role. In order to execute this shift via the neuronal feedback mechanisms of the ciliary muscle in a controlled way, radial zonular forces or movements must be transformed into axial ones, which is possible by means of tiny permanent magnets. This paper describes the basic aspects of such an implant. The dependence of accommodation on all relevant parameters is quantified in a computer simulation. Conclusion. The implant described appears to be practicable with justifiable technical and surgical efforts.