Serviceorientierte Architekturen (SOA) sind mehr als ein neuer Begriff für einen (weiteren) IT-Trend und werden zunehmend Realität in Unternehmen. Während der Fokus zunächst auf den technischen Herausforderungen von SOA gelegen hat, rücken organisatorische, mitarbeiterbezogene und wirtschaftliche Aspekte immer mehr in den Vordergrund, wie z. B. neue Rollen in ITund Fachbereichen oder die Bereitstellung und Nutzung von Services durch externe Anbieter. In Anlehnung an Bloomberg (2004, S. 4) soll in diesem Beitrag ein breites Verständnis von SOA zu Grunde gelegt werden. Bloomberg definiert SOA als einen „... approach to organizing and managing all of the resources within and external to the enterprise, including people, process, and technology, by representing IT functionality as services that business users can compose into processes defined by business, rather than technical users in a flexible, agile manner.“ Unternehmen versprechen sich von der Einführung einer SOA eine Reihe von Vorteilen. SOA soll zu einer leichteren Abstimmung zwischen Fachund ITBereichen führen sowie die Geschwindigkeit erhöhen, mit der neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt gebracht werden können – und das Ganze zu niedrigeren Kosten (Laartz et al. 2003, S. 82; Krafzig et al. 2005, S. 239–251; Woods und Mattern 2006, S. 27). Dies soll insbesondere dadurch erreicht werden, dass Prozesse und Anwendungen von Fachbereichen flexibel und schnell entwickelt, konfiguriert und verändert werden können, ohne hierfür IT-Experten hinzuziehen zu müssen (Krafzig et al. 2005, S. 239). Das Ziel einer SOA liegt also darin, die Agilität eines Unternehmens zu erhöhen, um der steigenden Dynamik und dem Veränderungsdruck der Märkte gerecht zu werden. Die zunehmende Praxiserfahrung zeigt jedoch immer deutlicher, dass sich diese Vorteile nur realisieren lassen, wenn man der Steuerung und Überwachung einer SOA – also deren Governance – einen ausreichend hohen Stellenwert beimisst.
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