Über das elektromotorische Verhalten des Thalliums als Anode

Das Studium des elektromotorischen Verhaltens von Metallen als arbeitende Anoden hat im Laufe der letzten Jahre eine grosse Reihe von wichtigen Tatsachen auf dem Gebiet ergeben, das man als „Passivität der Metalle" allgemein zu bezeichnen pflegt; ich erinnere nur an die klassischen Untersuchungen Hi t tor f s 1 ) am Chrom, welche eine neue Epoche der Passivitätsforschung eingeleitet haben. Als eine ideale Durchführung eines solchen Studiums könnte man die Aufnahme der Stromspannungskurven einer Elektrode unter möglichster Variation der Elektrolyte und der physikalischen Bedingungen, sowie jeweiliger, genauer chemischer Bestimmung des elektrolytischen Vorganges bezeichnen. Eine derartig einheitliche Untersuchung eines Metalles im skizzierten Sinne liegt nun, trotz eifriger Arbeit auf dem Gebiet, nicht vor, sie ist auch, so lange jede neue Untersuchung eine solche Fülle von neuem, theoretisch manchmal schwer zu verwertenden Material bringt, kaum durchzuführen. Aus diesem Grunde möchte ich die Tatsachen, die ich beim Studium des Thalliums bis jetzt gefunden habe, an dieser Stelle mitteilen, es wird sich dabei zeigen, dass auch hier Tatsachen vorliegen, welche für die theoretische Deutung der Passivitätsphänomene nicht ohne Interesse sind.