Ergebnisse der TcTUs-optimierten Radioiodtherapie bei multifokaler und disseminierter Autonomie

Zusammenfassung Ziel: Die Studie untersucht prospektiv die Ergebnisse einer optimierten Radioiodtherapie (RIT) bei Patienten mit multifokaler (MFA) und disseminierter Autonomie (DISA) sowie mit latenter oder manifester Hyperthyreose. Die Herddosis (HD) in Bezug auf das Gesamtvolumen wurde in Abhängigkeit vom Suppressionsuptake von Tc-99m Pertechnetat (TcTUs) moderat und nichtlinear von 150 auf 300 Gy gesteigert. Als Kontrollgruppe diente die unifokale Autonomie (UFA), die mit einer HD unabhängig vom TcTUs behandelt wurde. Methoden: Ausgewertet wurden die Ergebnisse von 641 Patienten (518 Frauen, 123 Männer), 466 Patienten mit MFA beziehungsweise DISA, 175 Patienten mit UFA. Bei MFA und DISA wurde die HD in vier Stufen gesteigert: TcTUs <3%: 150 Gy, >3-6%: 200 Gy, >6-12%: 250 Gy und >12%: 300 Gy. Bei UFA wurde eine fixe HD von 300 oder 400 Gy verabfolgt. Die zu applizierende Aktivität wurde in Anlehnung an die Marinelli-Formel berechnet. Die Erfolgskontrollen wurden frühestens vier, im Mittel acht Monate nach RIT vorgenommen. Alleiniger Erfolgsparameter war die Normalisierung von TSH. Ergebnisse: Die Erfolgsrate bei Patienten mit latenter und manifester Hyperthyreose betrug bei der UFA 91,5%, weitere 5,1% waren Therapieversager und 3,4% der Patienten wurden latent oder manifest hypothyreot. Bei der MFA und DISA wurde ein durchschnittlicher Therapieerfolg von 91,5% erzielt – bei 7,5% Therapieversagern und einer Hypothyreoserate von 1%. Schlußfolgerungen: Das vorgestellte optimierte Therapiekonzept mit gezielter Steigerung der HD nichtlinearer Abhängigkeit vom TcTUs gewährleistet auch bei der MFA und DISA eine hohe Erfolgsrate vergleichbar mit der bei unifokaler Autonomie (UFA) bei gleichzeitig sehr niedriger Hypothyreoserate.

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