Produktion öffentlicher Leistungen Effizienz und technischer Fortschritt/ Production in Public Enterprises Efficiency and Technical Progress

Untersuchungen zur Effizienz im öffentlichen Sektor finden nach wie vor das Interesse von Wissenschaft und Praxis. Dies gilt sowohl für die normative Analyse staatlichen Handelns, etwa im Rahmen der allgemeinen Staatsausgabentheorie oder der Nutzen-Kosten-Analyse, wie auch für positiv-empirische Betrachtungen, etwa auf der Grundlage der ökonomischen Theorie der Bürokratie. In jüngster Zeit indessen scheinen die Versuche, den öffentlichen Sektor in eine generelle Theorie des effizienten Handelns einzubringen, an Bedeutung zu verlieren. Festzustellen ist zum einen die verstärkte Hinwendung zur positiven Analyse und zum anderen die Betonung partialer Ansätze, wobei insbesondere die öffentlichen Unternehmen in den Blickpunkt rücken. Zunächst sind es hier die Fragen der Preisbildung und damit der allokativen Effizienz, die interessieren. Ergänzend kommt heute die Problematik der effizienten Leistungserstellung hinzu. Denn, wie in anderen Wirtschaftsund Industriesektoren ist auch bei öffentlichen Unternehmen zu vermuten, daß nicht alle mit demselben Grad an technischer Effizienz produzieren. Von Betrieb zu Betrieb dürften sich vielmehr sogar erhebliche Unterschiede ergeben. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die wissenschaftliche Diskussion insbesondere auf zwei Fragestellungen): (1) Ist es möglich, auf empirischer Grundlage, mit Hilfe moderner statistischer Verfahren die technische Effizienz von Unternehmen oder von ganzen Produktionssektoren zu ermitteln? (2) Welche Determinanten bestimmen den Grad der technischen Effizienz von Produktionsprozessen und lassen sich diese in eine allgemeine Theorie der Unternehmung integrieren? Untersuchungen zur ersten Frage bedienen sich heute vor allem der Schätzung von sogenannten Frontier-Produktionsfunktionen und, darauf aufbauend, der Messung ineffizienter Input/Output-Kombinationen. Die zweite Fragestellung gründet im wesentlichen auf Überlegungen, die von Leibenstein stammen und die in seiner Theorie der X-Ineffizienz einen vorläufigen Ausdruck gefunden haben).